Donnerstag, April 25, 2024
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Ukraine aktuell 26.02.22

26. Feb (Reuters) – Russland hat die Ukraine an mehreren Flanken angegriffen. Es folgen wichtige Entwicklungen:

19.48 Uhr – Bei den Kämpfen zwischen Russland und der Ukraine sind nach Angaben eines ukrainischen Regierungsberaters bislang rund 3500 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Die Zahl nannte Alexej Arestowitsch, ein Mitarbeiter des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Er fügte hinzu, die russische Armee habe binnen eines Tages keine wesentlichen Fortschritte errungen.

19.12 Uhr – Deutschland liefert Waffen an die Ukraine. „Der russische Überfall markiert eine Zeitenwende“, schreibt Bundeskanzler Olaf Scholz auf Twitter. „Es ist unsere Pflicht, die Ukraine nach Kräften zu unterstützen bei der Verteidigung gegen die Invasionsarmee von #’Putin. Deshalb liefern wir 1000 Panzerabwehrwaffen und 500 Stinger-Raketen an unsere Freunde in der #Ukraine.“ Die Waffen stammen aus den Beständen der Bundeswehr. 

19.11 Uhr – Die Europäische Union befindet sich einem EU-Diplomaten zufolge in Gesprächen über ein drittes Sanktionspaket gegen Russland. Ob darin auch Maßnahmen zur Beschneidung Russlands zum internationalen Zahlungssystem Swift enthalten sind, bleibt offen. 

19.06 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, er begrüße die Vorschläge der Türkei und Aserbaidschans, Friedensgespräche mit Russland zu führen. „Wir werden so lange kämpfen, wie es dauert, um das Land zu befreien“, sagt er zudem in einer kurzen Videobotschaft.

19.01 Uhr – Die Slowakei unterstützt ihre Bürger, die ukrainische Flüchtlinge aufnehmen. Slowakische Haushalte und Institutionen würden je erwachsenem Flüchtling 200 Euro pro Monat erhalten, sagt Finanzminister Igor Matovic. Pro Kind und Monat seien es 100 Euro. Das EU-Mitglied hat nach eigenen Angaben zuletzt bereits mehr als 10.000 Ukrainer aufgenommen. Die Regierung hat auch zugestimmt, Artilleriemunition und Treibstoff an die ukrainischen Streitkräfte zu schicken und eine Nato-Kampfgruppe zu beherbergen, um die Ostflanke des Bündnisses zu verstärken.

18.32 Uhr – Außenministerin Annalena Baerbock fordert die internationale Gemeinschaft auf, Russland nach dem Angriff auf die Ukraine zu isolieren. Sie habe mit ihren Amtskollegen aus China und Indien telefoniert, teilt sie auf Twitter mit. Es komme darauf an, weltweit deutlich auszusprechen: „Russlands Präsident Putin ist der Aggressor und hat das Völkerrecht und europäische Friedensordnung gebrochen“, schreibt sie. Gerade China habe als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates eine besondere Verantwortung. In dem Gremium war zuvor eine gegen Russland gerichtete Resolution am Veto Russlands gescheitert. China, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten sich enthalten.

18.25 Uhr – Die griechische Regierung erklärt, bei einer russischen Bombardierung nahe der Stadt Mariupol in der Ukraine seien sechs Griechen getötet und sechs weitere verletzt worden. Man habe deshalb den russischen Botschafter einbestellt. „Der Tod unserer Staatsangehörigen erzeugt Trauer und Wut über diesen inakzeptablen russischen Angriff auf Zivilisten“, erklärt Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Zunächst hatte die Regierung noch von zwei getöteten Griechen gesprochen. (Siehe Ticker-Eintrag von 17.07 Uhr.)

17.52 Uhr – Die russischen Behörden haben nach Angaben der Agentur Ria anonyme Bombendrohungen gegen Moskauer Bahnhöfe und Flughäfen erhalten. Derzeit würden die Drohungen überprüft, heißt es. Zudem sei die russische Botschaft in London im Kontakt mit der britischen Polizei, nachdem dort Drohungen im Zusammenhang mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine eingegangen seien.


17.35 Uhr – SPD-Co-Chefin Saskia Esken fordert Altkanzler Gerhard Schröder zum Verzicht seiner Mandate in russischen Firmen. „Rosneft und Gazprom sind nun Infrastruktur eines blutigen Angriffskrieges“, twittert Esken. „Mit seinen dortigen Mandaten schadet Gerhard Schröder dem Ansehen Deutschlands und der Sozialdemokratie. Geschäfte mit einem Kriegstreiber sind der Rolle eines Altkanzlers unvereinbar.“

17.07 Uhr – Bei russischen Bombenangriffen nahe Mariupol sind nach Angaben der Athener Regierung zwei griechische Staatsbürger getötet und sechs weitere verletzt worden. Wie das Außenministerium mitteilt, ist der russische Botschafter für Montag einbestellt worden. Kürzlich hatte der griechische Außenminister Nikos Dendias noch gegenüber seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow betont, dass die in der Ukraine lebenden Griechen geschützt werden müssten.

16.41 Uhr – In der EU sind die Diskussionen über einen Ausschluss Russlands aus dem Swift-Zahlungsverkehr laut französischen Regierungskreisen weit fortgeschritten. Kein EU-Mitgliedsstaat blockiere einen solchen Schritt, sagt ein Vertreter des Pariser Präsidialamts, der namentlich nicht genannt werden will. Die Gespräche dauerten aber noch an. Die Bundesregierung hatte sich zuletzt noch zurückhaltend zu einem russischen Swift-Ausschluss geäußert.

17.01 Uhr – Menschen in vielen Ländern der Welt gehen gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße. In einem Meer von blau-gelben Flaggen in den Landesfarben der Ukraine fordern sie ihre Regierungen auf, mehr zur Unterstützung des Landes zu tun. In Tokio rufen die Demonstranten zum Ausschluss Russlands aus dem UN-Sicherheitsrat auf. Tausende – darunter viele Ukrainer, die im Ausland leben – gehen auch in London, Athen, Helsinki, Madrid, Mailand, Bern, Berlin und München auf die Straße. In Genf ziehen die Demonstranten vor den Sitz der Vereinten Nationen und fordern die sofortige Aufnahme der Ukraine in die Nato.

16.20 Uhr – Deutschland bereitet die Genehmigung einer Lieferung von 400 Panzerfäusten durch einen Drittstaat an die Ukraine vor, wie ein EU-Diplomat der Nachrichtenagentur Reuters sagt. Deutschland habe die Panzerfäuste in der Vergangenheit an diesen Drittstaat geliefert. In solchen Fällen benötigt der betreffende Staat bei einer Weitergabe der Waffen grünes Licht aus Deutschland. Kanzler Olaf Scholz hat bisher eine Lieferung tödlicher Waffen an die Ukraine ausgeschlossen.

16.05 Uhr – Nach Darstellung der USA stoßen die russischen Streitkräfte in der Ukraine weiter auf hartnäckingen Widerstand. Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagt, besonders im Norden stießen russische Truppen nicht so rasch vor, wie sie geplant hätten. Das ukrainische Präsidialamt weist die Darstellung der Regierung in Moskau zurück, Russland habe den Truppenvormasch unterbrochen. Der US-Vertreter sagt weiter, die USA hätten 250 Starts russischer Raketen beobachtet. Russland setze bei der Invasion mehr als die Hälfte der Truppen ein, die in die Region rund um die Ukraine verlegt worden seien.

15.45 Uhr – Die Website des russischen Präsidialamts ist nicht mehr erreichbar. Bei einem Aufruf der Kreml-Adresse kremlin.ru erscheint eine Fehlermeldung. Zuvor hatten Medien über Cyberattacken auf verschiedene Internetauftritte von Regierung und Staatsmedien berichtet. 

15.30 Uhr – Die Ukraine bittet die Türkei erneut um eine Sperrung der Wasserstraßen zwischen Schwarzem Meer und Mittelmeer für russische Kriegsschiffe. Das sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj nach eigenen Angaben seinem Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan in einem Gespräch. Im Schwarzen Meer ist ein wichtiger Teil der russischen Flotte stationiert. Am Freitag hatte die Türkei mitgeteilt, sie könne aus rechtlichen Gründen keine komplette Sperre von Bosporus und Dardanellen verhängen. Sie beruft sich auf den internationalen Vertrag von Montreux, der den Verkehr auf diesem Schifffahrtsweg regelt. Die russische Botschaft in der Türkei erklärte der Agentur Interfax zufolge, sie habe keine Benachrichtigung über eine Sperrung erhalten.

15.20 Uhr – Die in Kiew verhängte Ausgangssperre gilt von heute (Samstag) 17.00 Uhr ununterbrochen bis Montagfrüh. Das teilt das Büro von Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Zuvor hatte Klitschko angekündigt, die Ausgangssperre gelte täglich von 17.00 Uhr bis 08.00 Uhr. 

15.05 Uhr – Der Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) unterstützt Sanktionen gegen Russland. DIHK-Präsident Peter Adrian hat nach eigenen Angaben der gesamten deutschen Wirtschaft bestürzte Reaktionen auf den Krieg in der Ukraine erhalten. „Deshalb gibt es auch in der deutschen Wirtschaft großes Verständnis dafür, dass die Politik mit harten und wirksamen Sanktionen gegen die Verursacher reagieren muss. Ein Krieg ist keine Basis für wirtschaftlich tragfähige Beziehungen.“

15.00 Uhr – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bemüht sich um die Vermittlung eines Waffenstillstands in der Ukraine. Dies habe Erdogan dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat gesagt, teilt das Präsidialamt in Ankara mit.

14.30 Uhr – Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki fordert vor einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz härtere Maßnahmen gegen Russland. Morawiecki nennt einen Ausschluss Russlands aus dem Zahlungssystem Swift und ein Aus für beide Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2. „Ich bin nach Berlin gekommen, um an das Gewissen Deutschlands zu appellieren, damit es endlich wirklich harte Sanktionen beschließt, die die Entscheidungen des Kreml beeinflussen“, sagt Morawiecki. Sämtliche Sanktionsmöglichkeiten sollten auf dem Tisch liegen. „Wir müssen Nord Stream 1 und 2 stilllegen, wir müssen die Abhängigkeit von Rohstoffen verringern, russische Finanzinstitutionen von den Kapitalmärkten ausschließen, Vermögen von Oligarchen beschlagnahmen, Russlands Zugang zu Swift kappen.“ Nord Stream 1 ist seit rund einem Jahrzehnt ein wichtiger Strang für die Gasversorgung Deutschlands. Eine Inbetriebnahme von Nord Stream 2 hat Deutschland auf Eis gelegt.

14.20 Uhr – Ungarn wird Ministerpräsident Viktor Orban zufolge alle Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland mittragen. Was die EU vereinbaren könne, das akzeptiere und unterstütze Ungarn, sagt er bei einem Besuch an der ukrainisch-ungarischen Grenze. „Dies ist die Zeit, um vereint zu sein, es ist ein Krieg“, sagt Orban. Friedensbemühungen seien das Wichtigste.

14.10 Uhr – Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu hat in einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow ein Ende der russischen Angriffe in der Ukraine gefordert. In einer Erklärung des türkischen Außenministeriums hieß es weiter, Cavusoglu habe bei dem Telefonat bekräftigt, dass die Regierung in Ankara bereit sei, die russische und ukrainische Führung zu Friedensgesprächen zu empfangen.

14.00 Uhr – Der Kreml teilt mit, Präsident Wladimir Putin habe am Freitag eine Unterbrechung des Truppenvormarschs in der Ukraine angeordnet. Hintergrund sei die Erwartung gewesen, dass es zu Verhandlungen mit der Regierung in Kiew komme, sagt ein Präsidialamtssprecher. Dies sei aber nicht geschehen, deshalb würden die Truppen am Samstag wieder vorrücken. Der Sprecher erklärt weiter, Russland habe die Sanktionen des Westens erwartet und ergreife Maßnahmen, um deren Auswirkungen auf die Wirtschaft zu minimieren.

13.55 Uhr – Die baltischen Staaten Lettland, Estland und Litauen wollen ihren Luftraum für russische Flugzeuge sperren. Man hab sich grundsätzlich darauf geeinigt, sagt der litauische Verkehrsminister Marius Skuodis. Die Vorbereitungen liefen, um sich abzustimmen. „Unser Plan ist es, den Schritt gleichzeitig zu machen“, schrieb Skuodis auf Facebook. Auch Rumänien kündigt eine Sperrung seines Luftraum für russische Fluggesellschaften an. Russland wiederum erteilt Airlines aus Bulgarien, Polen und Tschechien ein Flugverbot und reagiert damit auf entsprechende Schriite dieser Staaten, wie die russische Zivilluftfahrtbehörde mitteilt. Erst Anfang der Woche hatte Russland als Vergeltung für das von London verhängte Flugverbot für die russische Fluggesellschaft Aeroflot nach Großbritannien alle britischen Fluggesellschaften aus seinem Luftraum verbannt.

13.45 Uhr – Der ukrainische Energiekonzern Naftogaz hat den Betrieb in einer Ölraffinerie in der Region Charkiw eingestellt und die Anlage evakuiert. Das Staatsunternehmen begründet den Schritt mit der Gefahr, die von Gefechten für die Raffinerie Schebelinski ausgehe. In der an Russland grenzenden Region Charkiw wird seit der russischen Invasion in der Ukraine besonders heftig gekämpft. Der Betrieb von unterirdischen Gasspreichern laufe normal, ergänzt Naftogaz.

13.15 Uhr – Kiew erweitert die nächtliche Ausgangssperre. Sie gilt nun täglich von 17.00 Uhr bis 08.00 Uhr statt bisher von 22.00 Uhr bis 07.00 Uhr, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilt. Damit sollten eine effizientere Verteidigung und eine größere Sicherheit für die rund drei Millionen Einwohner gewährleistet werden.

13.05 Uhr – Die französische Küstenwache hat einen Frachter wegen mutmaßlichen Verstoßes gegen die Russland-Sanktionen der EU festgesetzt. Das Schiff habe Autos geladen und sei auf dem Weg nach St. Petersburg gewesen, sagt ein Sprecher der Behörde zu Reuters. Er stehe im dringenden Verdacht, mit russischen Interessen verbunden zu sein, die von den Sanktionen betroffen seien. Das Unternehmen, dem das Schiff gehöre, sei im Besitz eines russischen Geschäftsmannes, der auf der Sanktionsliste der Europäischen Union stehe. Die russische Botschaft in Frankreich forderte eine Erklärung.

12.55 Uhr – Polen boykottiert wegen des Kriegs in der Ukraine das Playoff-Spiel gegen Russland für die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Angesichts der russischen Aggression gegen die Ukraine werde die polnische Nationalmannschaft kein Spiel gegen Russland bestreiten, teilt der Präsident des polnischen Fußballverbands, Cezary Kulesza, mit. Man sei dazu auch in Gesprächen mit dem schwedischen und dem tschechischen Fußballverband, um sich mit einer gemeinsamen Position an den Fußballweltverband Fifa zu wenden. Russland soll zum Halbfinale der WM-Playoffs am 24. März Polen empfangen und würde im Falle eines Weiterkommens am 29. März im Finale der Gruppe B in einem Heimspiel auf den Sieger der Partie Schweden gegen Tschechien treffen.

12.40 Uhr – Das Internet in der Ukraine ist laut einer in London ansässigen Beobachtungsstelle stark beeinträchtigt. Einen kompletten Blackout habe es nach der russischen Invasion zwar bisher nicht gegeben, sagt der Direktor der Organisation NetBlocks, Alp Toker. Aber der Internetverkehr sei eingeschränkt, was etwa auf unterbrochene Netzverbindungen und die Zerstörung von Gebäuden zurückgehe. Störungen bei den Telekom-Diensten würden auch die Möglichkeiten von zivilen Verteidigungsgruppen einschränken, sich zu organisieren. NetBlocks verfolgt Internetausfälle weltweit.

12.35 Uhr – Kiew ist laut Präsident Wolodymyr Selenskyj weiterhin unter ukrainischer Kontrolle. „Wir haben den feindlichen Angriffen widerstanden und wehren sie erfolgreich ab. Die Kämpfe gehen weiter“, sagte er in einer Videobotschaft in sozialen Medien. „Wir haben den Mut, unser Heimatland und Europa zu verteidigen“, fügt Selenskyj hinzu. Der Großteil der beim Vorstoß auf Kiew beteiligten russischen Streitkräfte ist nach britischen Angaben rund 30 Kilometer vom Zentrum der ukrainischen Hauptstadt entfernt. Das ukrainische Militär leiste im ganzen Land Widerstand, teilt das Verteidigungsministerium in London auf Basis neuer Geheimdienstinformationen mit. Russland habe bisher nicht die Kontrolle über den ukrainischen Luftraum erlangt. „Die russischen Verluste werden wahrscheinlich schwer sein und größer als erwartet oder vom Kreml zugegeben“, hieß es weiter.

11.25 Uhr – Russland will nach eigenen Angaben den Angriff auf die Ukraine trotz der internationalen Sanktionen fortsetzen, bis die von Präsident Wladimir Putin gesteckten Ziele erreicht sind. Die Sanktionen würden die Regierung nicht von ihrem Kurs abbringen, teilt der Vizevorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats und frühere Präsident, Dmitri Medwedew, mit. Sein Land brauche keine diplomatischen Beziehungen zum Westen. Es sei an der Zeit, „die Botschaften zu verschließen“, schreibt er auf dem russischen Online-Netzwerk VK.

11.10 Uhr – Der italienische Ministerpräsident Mario Draghi unterstützt nach Angaben des ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj inzwischen einen Ausschluss Russlands aus dem globalen Zahlungssystem Swift. Dies habe ihm Draghi am Samstag in einem Telefongespräch erklärt, teilt Selenskyj auf Twitter mit. In den Reihen der Regierungskoalition in Rom wird Draghis Unterstützung dafür bestätigt. Aus EZB-Kreisen heißt es, dass eine Entscheidung, Russland von Swift abzuschneiden, binnen weniger Tage getroffen werden könnte. „Swift ist nur eine Frage der Zeit, einer sehr kurzen Zeit, von Tagen“, sagt der Chef einer Zentralbank aus der Euro-Zone zu Reuters, der namentlich nicht genannt werden wollte. Die Bundesregierung hatte sich zuletzt noch zurückhaltend zu einem russischen Swift-Ausschluss geäußert.

11.00 Uhr – Polen hat seit dem russischen Angriff auf die Ukraine rund 100.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland gezählt. Allein seit Samstagmorgen seien 9000 Menschen aus der Ukraine über die Grenze gekommen, teilt Polens stellvertretender Innenminister Pawel Szefernaker mit.

10.30 Uhr – Russland droht einem Medienbericht zufolge für den Fall des Einfrierens von Geldern russischer Bürger und Unternehmen im Ausland mit ähnlichen Gegensanktionen. Man werde darauf mit der Beschlagnahme von Geldern von Personen und Unternehmen aus dem Ausland reagieren, zitierte die Nachrichtenagentur RIA den stellvertretenden Vorsitzenden des Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew. Die Regierung in Moskau schließe auch nicht aus, das Vermögen von Unternehmen zu verstaatlichen, die in den USA, der Europäischen Union und anderen „unfreundlichen Rechtsräumen“ registriert seien, wird Medwedew zitiert. Die EU, die USA und Kanada hatten angekündigt, mit neuen Saktionen gegen Russland auch Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow ins Visier zu nehmen.

10.20 Uhr – Die russische Aufsichtsbehörde Roskomnadsor verwarnt zehn russische Medien und beschuldigt sie falscher Berichterstattung über die Ereignisse in der Ukraine. Die Behörde spricht von beleidigenden Informationen und verlangt deren Löschung. Anderenfalls werde der Zugang zu diesen Medien beschränkt.

10.10 Uhr – Die Niederlande wollen 200 Luftabwehrraketen an die Ukraine liefern. Die Raketen vom Typ „Stinger“ sollte so schnell wie möglich bereitgestellt werden, erklärt die Regierung in einem Schreiben an das Parlament. Die Niederlande haben Anfang des Monats zugesagt, unter anderem Gewehre, Munition, Radarsysteme und Minensuchroboter an die Ukraine zu liefern. Die niederländische Regierung teilt zudem mit, dass das Botschaftspersonal aufgrund der sich verschlechternden Sicherheitslage von der westukrainischen Stadt Lwiw nach Jaroslaw in Polen verlegt werde. Tschechien kündigt an, Waffen und Munition im Wert von 7,6 Millionen Euro an die Ukraine zu liefern. Dabei handele es sich um Maschinengewehre, Sturmgewehre und andere leichte Waffen.

09.10 Uhr – Bei den nächtlichen Kämpfen in Kiew wurden Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge Dutzende Menschen verletzt. Bis zum Morgen seien 35 Verletzte gezählt worden, darunter zwei Kinder, sagt Klitschko. Es war unklar, ob er sich dabei ausschließlich auf Zivilisten bezog. Klitschko fügte hinzu, dass es derzeit keine größere russische Militärpräsenz in Kiew gebe. Allerdings seien Gruppen von Saboteuren aktiv.

08.20 Uhr – Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und der litauische Präsident Gitanas Nauseda wollen im Tagesverlauf in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz über den Krieg in der Ukraine und Sanktionen gegen Russland beraten. Dies teilt der polnische Regierungssprecher Piotr Müller auf Twitter mit.Das Treffen finde auf Initiative von Morawiecki statt. „Die Europäische Union muss sofort ein Paket von schonungslosen, harten Sanktionen gegen Russland verabschieden“, erklärt der polnische Regierungssprecher. Den Zeitpunkt des Treffens nannte er nicht.

08.10 Uhr – Das russische Militär hat nach eigenen Angaben die Stadt Melitopol im Südosten der Ukraine eingenommen. Dies teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Damit hätten russische Truppen erstmals seit Beginn der Invasion eine größere ukrainische Stadt erobert. Reuters konnte die Angaben nicht unabhängig verifizieren. Ukrainische Behörden waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Das russische Verteidigungsministerium teilte weiter mit, russische Truppen hätten in der Nacht militärische Ziele in der Ukraine mit luft- und schiffsgestützten Marschflugkörpern angegriffen. Hunderte Ziele militärischer Infrastruktur seien getroffen worden. Zudem seien mehrere Flugzeuge und Dutzende Panzer und andere Militärfahrzeuge zerstört worden. 

07.30 Uhr – Ukrainische Truppen haben einem Medienbericht zufolge die Kontrolle über das Kiewer Wasserkraftwerk im Norden der ukrainischen Hauptstadt-Region. Die Nachrichtenagentur Interfax meldet dies unter Berufung auf das ukrainische Energieministerium. 

07.17 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer neuen Videobotschaft seinen Durchhaltewillen im Kampf gegen den russischen Angriff bekräftigt. „Wir werden die Waffen nicht niederlegen, wir werden unseren Staat verteidigen“, sagt er in dem Video, in dem er offenbar vor seinem Amtssitz in Kiew stand. Er selbst werde in Kiew bleiben. 

06.56 Uhr – Kämpfe werden von ukrainischer Regierungsseite auch aus der Nähe der ukrainischen Städte Mariupol, Cherson, Mykolajiw und Odessa im Küstengebiet des Schwarzen Meeres gemeldet. „Schwere Kämpfe finden in der Nähe von Mariupol statt“, sagte Präsidialamtsberater Mychailo Podoljak bei einem Briefing. „Aber es besteht keine Chance, dass Mariupol kapituliert oder eingenommen wird.“ 

06.28 Uhr – Aus dem Osten der Ukraine werden Luftangriffe gemeldet. Gebiete in der Nähe der Städte Sumy, Poltawa und Mariupol seien aus der Luft attackiert worden, teilt das ukrainische Militär mit. Vom Schwarzen Meer aus seien Marschflugkörper auf die Ukraine abgefeuert worden.

06.20 Uhr – US-Präsident Joe Biden bewilligt 350 Millionen Dollar an Militärhilfe für die Ukraine. Biden weist das Außenministerium in einem Memorandum an, die Mittel freizugeben, die im Rahmen des Foreign Assistance Acts bereitgestellt werden.

06.18 Uhr – In der Nähe des Regierungsviertels in Kiew sind Augenzeugen zufolge Schüsse zu hören. 

05.40 Uhr – FacebooksFB.O Mutterkonzern Meta verbietet russischen Staatsmedien weltweit, Anzeigen zu schalten und die Plattform zum Geldverdienen zu nutzen. „Diese Änderungen haben bereits begonnen und werden bis zum Wochenende andauern“, twittert der Leiter der Sicherheitsabteilung bei Facebook, Nathaniel Gleicher. Das Unternehmen teilt außerdem mit, russische Staatsmedien weiterhin kennzeichnen zu wollen.

03.24 Uhr – Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben einen Militärstützpunkt in Kiew angegriffen. Die Attacke sei zurückgeschlagen worden, erklärt das ukrainische Militär. Einem Bericht der ukrainischen Agentur Interfax zufolge versuchen russische Truppen zudem, ein Kraftwerk in Kiew anzugreifen. 

02.30 Uhr – Vom Zentrum Kiews aus ist Artilleriebeschuss zu hören. Die Einschläge befinden sich nach Angaben einer Reuters-Reporterin in einiger Entfernung vom Zentrum. Unklar sei, in welche Richtung geschossen werde und was das Ziel der Einschläge sei.

02.15 Uhr – Der Kurznachrichtendienst TwitterTWTR.N setzt Werbeanzeigen auf seiner Plattform in der Ukraine und in Russland aus. Man wolle so sicherstellen, dass wichtige Informationen zur öffentlichen Sicherheit hervorgehoben würden und die Werbung nicht davon ablenke, so das Unternehmen.

01.45 Uhr – Die Ukraine bittet den Internationalen Währungsfonds nach Angaben seiner geschäftsführenden Direktorin Kristalina Georgiewa um eine Notfinanzierung. Derzeit würden verschiedene Möglichkeiten für Finanzhilfen geprüft, darunter eine bestehende Kreditlinie über fünf Milliarden Dollar, von der noch 2,2 Milliarden Dollar abgerufen werden könnten, sagt sie.

00.40 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet den israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett im Konflikt mit Russland darum, zwischen den beiden Ländern zu vermitteln. Israel sei der einzige demokratische Staat ist, der ausgezeichnete Beziehungen zu beiden Ländern unterhalte, sagt der ukrainische Botschafter in Israel, Jewgen Kornijtschuk. Kiew spreche schon seit mindestens einem Jahr mit Israel über eine mögliche Vermittlerrolle. Bisher seien die Anfragen aber erfolglos geblieben. 

00.20 Uhr – Auch der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau verhängt Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow. „Dies richtet sich direkt gegen den beträchtlichen persönlichen Reichtum von Präsident Putin“, sagt er. Kanada werde auch Sanktionen gegen Weißrussland und seine Anführer verhängen, weil sie Putins Invasion in der Ukraine unterstützt hätten.

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