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Ukraine aktuell 25.10.22

25. Okt (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

22.20 Uhr – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigt sich skeptisch zu Friedenverhandlungen der Ukraine mit Russland. Jeder wünsche sich zwar, dass die Kämpfe zu Ende gehen, sagt Steinmeier der ARD bei seinem Besuch in Kiew. Aber das russische Vorgehen in der Ukraine „lässt einen zweifeln, ob in Moskau Verhandlungspartner sind, die am Ende einigungsfähig sind“. Es dürfe nicht dazu kommen, dass ein Landraub mit einem Waffenstillstand besiegelt werde.

18.52 Uhr – Die ukrainische Regierung ruft ins Ausland geflohene Landsleute auf, in diesem Winter wegen der Schäden an der Infrastruktur nicht in die Heimat zurückzukehren. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk verweist auf Stromausfälle wegen der russischen Angriffe. „Wir müssen den Winter überleben“, sagt sie. Erst im Frühling sollten die Flüchtlinge zurückkehren.

17.07 Uhr – Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bekräftigt, sein Land habe keine Entwicklung einer „schmutzigen Bombe“ geplant und plane dies auch nicht. Die Ukraine habe ihre nuklearen Waffen 1884 abgegeben und plane nicht den Kauf neuer. Russlands wiederholte Vorwürfe, die Ukraine plane den Einsatz einer solchen Bombe, werfe in der Ukraine die Sorge auf, dass Russland dies selbst unter „falscher Flagge“ plane. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits gesagt, es sehe so aus, das Russland, selbst den Einsatz einer solchen Bombe vorhabe und dann die Ukraine dafür verantwortlich machen wolle.

16.16 Uhr – Russlands Präsident Wladimir Putin fordert schnellere Regierungs- und Verwaltungs-Entscheidungen mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Bei der ersten Sitzung des neu eingerichteten Koordinierungsrates erklärt er, die Abstimmungen der einzelnen Regierungsabteilungen und der Regionen müssten verbessert werden.

15.01 Uhr – Russland zeigt sich grundsätzlich offen für eine Sicherheitszone rund um das Atomkraftwerk Saporischschja. Der Vorschlag der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sei ziemlich vernünftig, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den russischen Botschafter bei den internationalen Behörden in Wien, Michail Uljanow. „Der Teufel steckt – wie immer – im Detail.“

14.14 Uhr – IWF-Chefin Kristalina Georgiewa zufolge müssen andere Staaten der von Russland angegriffenen Ukraine 2023 pro Monat rund drei Milliarden Dollar zuschießen. Dies sei noch ein günstiges Szenario. Sollten die russischen Bombardierungen ein noch stärkeres Ausmaß annehmen, könnten es bis zu fünf Milliarden Dollar pro Monat werden. Der Internationale Währungsfonds (IWF) arbeite an einem umfassenderen Hilfsprogramm für die Ukraine, sagt Georgiewa in Berlin.

13.16 Uhr – Russland hat seine Behauptung bekräftigt, die Ukraine plane den Einsatz einer „schmutzigen Bombe“. Angesichts des Ernstes der Lage sei es ein törichter Ansatz des Westens und gefährlich, Moskaus Position zu ignorieren, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow bei einem Pressebriefing. Russland hat keine Beweise für seine Vorwürfe vorgelegt. Die Ukraine, die USA, Großbritannien und Frankreich haben die russischen Behauptungen über ukrainische Pläne für den Einsatz eines mit radioaktivem Material bestückten Sprengsatzes zurückgewiesen, die in den vergangenen Tagen von mehreren Vertretern der Moskauer Führung geäußert worden waren.

12.49 Uhr – Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ukrainische Angriffe in der Region Cherson im Süden der Ukraine und in der Region Luhansk im Osten abgewehrt. Vertreter der von Russland in Cherson eingesetzten Verwaltung bemühen sich derzeit um die Evakuierung von Tausenden Einwohnern über den Fluss Dnepr in weiter östlich gelegene Landesteile.

07.40 Uhr – Die USA erwägen Regierungskreisen zufolge die Lieferung älterer Hawk-Luftabwehrsysteme aus Lagerbeständen an die Ukraine wegen der massiven russischen Raketen- und Drohnenangriffe. Die Regierung von Präsident Joe Biden würde dabei die „Presidential Drawdown Authority“ (PDA) nutzen, die es ihr ermöglicht, im Notfall schnell und ohne Zustimmung des Kongresses Verteidigungsgüter und -dienstleistungen aus den eigenen Beständen zu transferieren, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen. Die Hawk-Abfangraketen würden die Möglichkeiten der ukrainischen Streitkräfte zur Luftabwehr verstärken, die bislang mit den Stinger-Raketen ein kleineres System mit kürzerer Reichweite geliefert bekommen haben. Das Hawk-System basiert auf Technik aus Zeiten des Vietnam-Kriegs, wurde aber mehrfach aufgerüstet. Das US-Präsidialamt lehnte eine Stellungnahme ab.

06.19 Uhr – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Medienberichten zufolge überraschend in der Ukraine eingetroffen. Er kam demnach am Morgen mit dem Zug in der Hauptstadt Kiew an und will dort den ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Es ist Steinmeiers erster Besuch in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs. In der vergangenen Woche war ein Besuch aus Sicherheitsgründen verschoben worden. 

02.19 Uhr – Die Weltbank unterstützt die Ukraine mit der zusätzlichen Auszahlung von 500 Millionen Dollar. „Die russische Invasion führt weiterhin zu einer massiven Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur – einschließlich der Wasser-, Abwasser- und Stromnetze – gerade jetzt, wo der Winter naht, was die ukrainische Bevölkerung weiter gefährdet“, erklärt Weltbank-Chef David Malpass. „Der heute ausgezahlte neue Teil der Finanzmittel wird für die Aufrechterhaltung wichtiger staatlicher Dienstleistungen verwendet werden. Wir sind fest entschlossen, das ukrainische Volk bei der Bewältigung dieser beispiellosen Krise zu unterstützen.“ Die Weltbank hat insgesamt 13 Milliarden Dollar an Soforthilfe für die Ukraine mobilisiert, von denen 11,4 Milliarden Dillar bereits ausgezahlt wurden.

Ukraine aktuell 25.10.22

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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