25. Aug – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
21.06 Uhr – Kiew hat die Namen von 95 Straßen geändert, die bislang einen russischen oder sowjetischen Bezug hatten. Der Bürgermeister der Hauptstadt, Vitali Klitschko, kündigt auf Telegram an, dass weitere Schritte folgen sollen. Als neue Namen wurden etwa „London“ gewählt zu Ehren des engen Verbündeten Großbritannien. Eine weitere Straße, die bislang den Namen eines sowjetischen Verteidigungsministers trug, ist jetzt nach dem Asow-Regiment benannt. Russland hat die Einheit der ukrainischen Armee als Terrororganisation eingestuft.
20.34 Uhr – Die ukrainische Regierung zeigt sich überzeugt, dass sie genug Erdgas-Vorräte für den Winter wird aufbauen können. „Ich glaube, dass wir in dieser Saison mehr oder weniger 19 Milliarden (Kubikmeter Erdgas) erreichen werden“, sagt Energieminister German Galuschtschenko der Nachrichtenagentur Reuters. Er lehnte es ab anzugeben, wie viel Gas bereits gespeichert worden ist. Im Vergleich zu Friedenszeiten sei der Erdgasverbrauch um 40 Prozent gefallen, sagt Galuschtschenko weiter. Die Produktion sei dagegen um fünf Prozent zurückgegangen.
20.14 Uhr – Russland und seine Verbündeten betreiben einem US–Bericht zufolge 21 Einrichtungen, in denen ukrainische Zivilisten und Kriegsgefangene festgehalten, verhört und dann weitergeleitet werden. Die Untersuchung der Yale University mit Unterstützung des US-Außenministeriums beschreibt ein System, in dem Zivilisten registriert werden, bevor sie entweder freigelassen, weiter festgehalten oder nach Russland abtransportiert werden. Der Leiter des Humanitarian Research Lab in Yale, Nathaniel Raymond, spricht von einem „Filtrationssystem“ für Menschen. Der Bericht basiert unter anderem auf Satellitenbildern. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor. Die Ukraine wirft Russland vor, Hunderttausende Menschen aus den besetzten Gebieten verschleppt zu haben. Die Regierung in Moskau erklärt, man biete humanitäre Hilfe für diejenigen an, die die Region verlassen wollten.
20.00 Uhr – SPD-Chefin Saskia Esken hat im Streit über die Ausgestaltung der Gasumlage mit einer Blockade im Bundestag gedroht. „Am Ende hat das Parlament auch ein Eingriffsrecht“, warnt Esken im Fernsehsender „Welt“. „Und davon wird das Parlament auch Gebrauch machen.“ Um ein Scheitern der Umlage zu verhindern, müsse Wirtschaftsminister Robert Habeck dringend dafür sorgen, dass keine Profiteure der Energiekrise an der Gasumlage verdienen.
19.31 Uhr – Die USA sprechen sich dafür aus, um das von Russland besetzte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja eine demilitarisierte Zone zu errichten. US-Regierungssprecherin Karine Jean-Pierre erklärt zudem, Präsident Joe Biden habe in einem Telefonat mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj erneut der Ukraine die Unterstützung seines Landes zugesichert.
18.55 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich klar gegen die Haltung einiger EU-Staaten gestellt, Visa für Russen zu verweigern. Er könne zwar die Nachbarländer verstehen, sagt er in einem Bürgerdialog in Magdeburg in Anspielung auf das Verbot von Touristenvisa für Russen. „Aber es ist Putins Krieg. Es sind nicht ‚die‘ Russen – diese Verallgemeinerung sollte man nie machen“, fügt Scholz hinzu.
16.55 Uhr – Die UN-Vertreterin in der Ukraine ruft nach den russischen Angriffen am ukrainischen Unabhängigkeitstag alle Parteien auf, sich an internationales Recht zu halten. Sie sei von den Anschlägen wirklich schockiert, die am Vortag Zivilisten verletzt und getötet hätten, sagt die humanitäre Koordinatorin der Vereinten Nationen für die Ukraine, Denise Brown. Dabei seien Kinder an Orten ums Leben gekommen, die als sicher erachtet worden seien. Bei dem russischen Raketenangriff auf den Ort Tschaplyne im Osten des Landes starben nach ukrainischen Angaben mindestens 22 Menschen.
15.25 Uhr – Die beiden noch verbliebenen Reaktorblöcke des AKW Saporischschja wurden dem Betreiber des Kernkraftwerks zufolge vom Netz genommen. Grund seien Brandschäden an Stromleitungen, teilt Energoatom mit. Es werde daran gearbeitet die beiden Reaktoren wieder an das Netz anzuschließen. Das Sicherheitssystem des AKW funktioniere.
13.50 Uhr – Der russische Präsident Wladimir Putin hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA ein Dekret zur personellen Aufstockung der Streitkräfte von 1,9 auf 2,04 Millionen unterzeichnet. Der Erlass soll am 1. Januar in Kraft treten.
13.20 Uhr – Nach einem Stromausfall in der Region sind in dem Atomkraftwerk Saporischschja in der südlichen Ukraine der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge die Sicherheitssysteme aktiviert worden. Zuvor wurden aus weiten Teilen der von russischen Truppen kontrollierten Regionen Saporischschja und Cherson Stromausfälle gemeldet. Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, das ukrainische Militär habe Europas größtes AKW beschossen. Beide Seiten haben sich bereits mehrfach vorgeworfen, das Gebiet um das AKW beschossen zu haben. Das AKW ist von russischen Truppen besetzt, wird aber noch von ukrainischen Technikern betrieben.
12.30 Uhr – Die internationale Atomenergiebehörde IAEA steht nach eigenen Angaben kurz vor einer Vereinbarung für eine Inspektion des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja, das unter der Kontrolle russischer Invasionstruppen ist. „Wir sind sehr, sehr nah dran“, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi dem TV-Sender France 24. Die UN-Behörde hatte angekündigt, im Falle einer Einigung mit der Ukraine und Russland binnen weniger Tage, Experten zu der Anlage zu entsenden. Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig Beschuss in dem Gebiet um das größte AKW in Europa vor. Es ist seit März von russischen Soldaten besetzt, wird aber weiter von ukrainischen Technikern betrieben.
12.24 Uhr – Russland hat nach eigenen Angaben den Bahnhof von Tschaplyne beschossen. Eine Rakete habe einen Waffentransportzug getroffen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Nach jüngsten ukrainischen Angaben wurden am Mittwoch bei einem russischen Angriff auf den Bahnhof und ein Wohngebiet in der Kleinstadt 25 Zivilisten getötet. Russland dementiert, Zivilisten ins Visier zu nehmen, gleichzeitig bezeichnet es aber Bahninfrastruktur als legitimes militärisches Ziel.
12.12 Uhr – Bundeskanzler Olaf Scholz hat auf dem Truppenübungsplatz Putlos ukrainische Soldatinnen und Soldaten getroffen, die in Deutschland etwa an „Gepard“-Flugabwehrkanonenpanzern ausgebildet werden. „Die Ukraine hat das Recht, sich zu verteidigen“, sagt Scholz nach dem Treffen. Deutschland werde die Ukraine weiter auch militärisch gegen die russischen Angriffe unterstützen und dafür sorgen, dass ihre Armee die Waffen möglichst effizient einsetzen kann. Erst am Dienstag war bekanntgeworden, dass die Bundesregierung ein neues Waffenpaket im Wert von mehr als 500 Millionen Euro schnürt.
07.25 Uhr – Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat die zögerliche Lieferung von Panzern an die Ukraine kritisiert. „Wir hatten ja den Bundeskanzler gebeten, dass wir auch direkt an die Ukraine Schützenpanzer liefern – möglicherweise auch Kampfpanzer, weil es einfach dringend gebraucht wird“, sagt die FDP-Politikerin am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin. „Da könnten wir deutlich offensiver sein. An der Stelle ist allerdings das Kanzleramt ausgesprochen zurückhaltend, bedauerlicherweise.“ Es wäre eine Möglichkeit aus den eigenen Beständen zu liefern. Die Industrie habe zugesagt, bei der Lieferung von 50 Marder-Panzern innerhalb eines Jahres diesen Bestand wieder auffüllen zu können. Auch wenn der Generalinspekteur der Bundeswehr erkläre, die Panzer würden in dem Falle dann zunächst fehlen, mache es Sinn, in die Vorhand zu gehen, sagt Strack-Zimmermann.
01.01 Uhr – Die USA verurteilen die angekündigten russischen Prozesse gegen ukrainische Kriegsgefangene aus Mariupol. „Die geplanten Schauprozesse sind unrechtmäßig und eine Verhöhnung der Justiz, wir verurteilen sie aufs Schärfste“, sagt Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums. Russland versuche damit, von der Verantwortung für die Invasion seines Nachbarn abzulenken.
Ukraine aktuell 25.08.22
Quelle: Reuters
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