19. Sep – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
18.32 Uhr – Aus den Gräbern nahe der ukrainischen Stadt Isjum sind der örtlichen Regierung zufolge bisher 146 Leichen exhumiert worden. „Einige der Toten weisen Anzeichen eines gewaltsamen Todes auf. Es gibt Leichen mit gefesselten Händen und Spuren von Folter“, schreibt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Sinegubow, auf Telegram. Zudem habe man die Leichen von zwei Kindern gefunden. Anwohnern zufolge kamen manche der begrabenen Menschen bei einem russischen Luftangriff ums Leben. Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge wurden am Stadtrand von Isjum vermutlich insgesamt 450 Leichen begraben. Der Kreml weist die Anschuldigungen der Ukraine zurück.
16.34 Uhr – Ein Gericht in der russisch besetzten Ostukraine hat zwei Ex-Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Männer hätten Informationen über das Militärpersonal und die Ausrüstung von Luhansk an die US-Regierung weitergegeben, erklären die Behörden der von Russland unterstützten selbsternannten Volksrepublik. Die OSZE nennt die Anschuldigungen erfunden, die Mitarbeiter seien für die Ausübung ihrer Pflichten im Rahmen der OSZE-Sonderbeobachtungsmission bestraft worden. Die Organisation zeigt sich auch besorgt über das Schicksal eines dritten Angestellten, der in Luhansk inhaftiert ist.
13.11 Uhr – In der von prorussischen Separatisten kontrollierten ostukrainischen Stadt Donezk sind nach Angaben des Bürgermeisters 13 Menschen durch Artilleriebeschuss getötet worden. Es handle sich um Zivilisten, zwei Kinder seien unter den Toten, schreibt der von Russland unterstützte Bürgermeister Alexej Kulemsin auf Telegram. Die Zahl der Verletzten stehe noch nicht fest. Das ukrainische Militär hat sich im Bereich der Außenbezirke von Donezk in Stellung gebracht. Die Stadt wurde in den vergangenen Monaten wiederholt beschossen.
13.07 Uhr – Die ukrainischen Getreideexporte haben sich nahezu halbiert. Sie seien in der im Juli begonnenen und bis Juni 2023 laufenden Saison bislang zum Vorjahreszeitraum um 45,6 Prozent auf 6,364 Millionen Tonnen zurückgegangen, teilt das Landwirtschaftsministerium in Kiew mit. Demnach wurden 3,72 Millionen Tonnen Mais, 2,06 Millionen Tonnen Weizen und 557.000 Tonnen Gerste ausgeführt. Die Getreideexporte sind seit Beginn der russischen Invasion im Februar eingebrochen, weil die Schwarzmeerhäfen des Landes zeitweise für den Transport gesperrt waren. Zudem hält Russland Teile der Ukraine besetzt und die Getreideerträge sind niedriger.
08.55 Uhr – Russland hat einem Medienbericht zufolge mit China eine engere Zusammenarbeit in Verteidigungsfragen vereinbart. Der Fokus liege auf gemeinsamen Militärübungen, meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Russlands Sicherheitsrat.
08.10 Uhr – Die Ukraine meldet russische Angriffe auf das Atomkraftwerk Piwdennoukrajinsk im Süden des Landes. Alle drei Reaktoren des AKW blieben aber unbeschädigt und funktionierten normal, teilt der staatliche Betreiber Energoatom weiter mit. Eine Detonation habe es 300 Meter entfernt von den Reaktoren gegeben. Dabei seien Gebäude beschädigt worden, außerdem seien durch den Angriff Schäden an einem Wasserkraftwerk in der Nähe entstanden.
01.17 Uhr – Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer in der deutschen Bundeswehr steigt deutlich an. „Im laufenden Jahr sind bisher 657 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung im Bundesamt eingegangen“, sagt ein Sprecher des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Im gesamten vergangenen Jahr lag die Zahl bei lediglich 209. Sie hat sich also bis Ende August bereits mehr als verdreifacht. Viele Antragsteller begründen ihre Verweigerung angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine und einer möglichen Eskalation damit, dass sie mit einer kriegerischen Auseinandersetzung nicht gerechnet hätten.
00.46 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigt in seiner nächtlichen Ansprache, den Druck auf die Regierung in Moskau aufrechtzuerhalten. „Vielleicht haben einige von Ihnen den Eindruck, dass wir nach einer Reihe von Siegen jetzt eine Art Atempause einlegen“, sagt er. „Aber es wird keine Pause geben. Es gibt Vorbereitungen für die nächste Welle … Denn die Ukraine muss frei sein. Das ganze Land.“
Ukraine aktuell 19.09.22
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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