Sonntag, Dezember 22, 2024
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Ukraine aktuell 17.10.22

17. Okt – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

20.22 Uhr – Russland und die Ukraine haben einen der bisher größten Gefangenenaustausche seit Kriegsbeginn durchgeführt. Insgesamt seien 218 Gefangene ausgetauscht worden, darunter 108 ukrainische Frauen, teilen Behörden beider Seiten mit. Einige der Frauen waren nach ukrainischen Angaben seit 2019 inhaftiert, nachdem sie von russlandtreuen Kräften in östlichen Regionen der Ukraine festgenommen worden waren. Russland hatte angekündigt, die Ukraine werde 80 zivile Seeleute und 30 Militärangehörige freilassen.

19.04 Uhr – Bei dem Absturz eines Su-34 Kampfjets in der russischen Stadt Jejsk werden der Agentur Ifax zufolge ein Mensch getötet und drei weitere verletzt. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kam es zu dem Unglück während eines Training-Fluges. In einem vierstöckigen Gebäude sei ein Feuer ausgebrochen. Eine Untersuchung sei eingeleitet.

17.08 Uhr – Die EU-Länder sind sich nach polnischen Angaben im Grundsatz einig, dass Sanktionen gegen den Iran verhängt werden sollten, sollte der Iran Russland tatsächlich mit Drohnen beliefert haben. Das sagt Polens Außenminister Zbigniew Rau nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen in Brüssel.

15.30 Uhr – Russland und die Ukraine werden nach Angaben eines von Russland unterstützten Separatistenführers am Montag 220 Gefangenen austauschen. Nach Angaben von Denis Puschilin

Ist die Freilassung von 110 Ukrainern und 110 Russen geplant. Unter den Russen seien 30 Soldaten und 80 „zivile Seeleute“. Bei den Ukrainern handele es sich zum Großteil um Frauen.

13.19 Uhr – Die Tauschmöglichkeit von ukrainischen Hrywnja in Euro für Flüchtlinge soll in Deutschland Ende Oktober auslaufen. „Zuletzt haben nur noch sehr wenige Transaktionen stattgefunden“, teilen Finanzministerium, Bundesbank und Geschäftsbanken mit. Anfangs sei die Nachfrage noch rege gewesen. Das Angebot solle am 30. Oktober enden. „Der letzte Bankarbeitstag zum Umtausch ist somit im Regelfall der 28. Oktober 2022.“

12.41 Uhr – Die ukrainischen Getreide-Exporte haben nach Angaben der Regierung im Oktober fast wieder das Vorkriegsniveau erreicht. In den ersten 17 Tagen des Monats seien sie trotz der russischen Angriffe und der anhaltenden Blockade einiger Schwarzmeer-Häfen nur um 2,4 Prozent niedriger gewesen als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021, wie Daten des Landwirtschaftsministeriums zeigen. Demnach hat die Ukraine im Oktober bisher 2,12 Millionen Tonnen Getreide exportiert, hauptsächlich Mais und Weizen, gegenüber 2,17 Millionen Tonnen im Vorjahreszeitraum. Unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei hatte Russland Ende Juli einem Abkommen mit der Ukraine zugestimmt, die Blockade von drei Schwarzmeer-Häfen aufzuheben.

12.28 Uhr – Bei den neuen russischen Luftangriffen ist nach ukrainischen Angaben die Energieinfrastruktur in den zentralen und nördlichen Regionen des Landes beschädigt worden. Die Situation im Stromnetz sei allerdings unter Kontrolle und Reparaturteams seien dabei, die Schäden zu beheben, teilt der Netzbetreiber Ukrenergo mit. Er forderte die Ukrainer in einer Erklärung über den Kurznachrichtendienst Telegram auf, sparsam mit Strom umzugehen, vor allem am Abend, um das Energiesystem zu entlasten. Das Unternehmen schloss die Einführung von Notabschaltungen nicht aus.

12.18 Uhr – Bei einem russischen Drohnenangriff auf ein Wohngebäude in Kiew sind nach ukrainischen Angaben am Morgen drei Menschen getötet worden. 19 Menschen seien aus dem Gebäude in der Hauptstadt gerettet worden, teilt der Vizechef des Präsidialamts, Kyrylo Tymoschenko, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. 

12.11 Uhr – Russland hat nach eigenen Angaben mit massiven Luftschlägen militärische Ziele und die Energie-Infrastruktur in der Ukraine angegriffen. Dabei seien Hochpräzisionswaffen eingesetzt worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Alle Ziele seien getroffen worden. Dazu zähle ein Treibstofflager und ein Stützpunkt zur Waffenreparatur in der Nähe von Mykolajiw in der Südukraine. Zudem sei ein Versuch der ukrainischen Truppen, die russischen Linien in der Region Cherson zu durchbrechen, vereitelt worden.

11.52 Uhr – Bei den neuen russischen Luftangriffen auf ukrainische Städte sind Behördenangaben zufolge mehrere Menschen getötet worden. Es habe Todesopfer gegeben, nicht nur in Kiew, auch in anderen Städten, teilt Innenminister Denys Monastyrskyj mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Zuvor hatte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärt, dass in der Hauptstadt bei den Luftangriffen am Morgen mindestens ein Mensch ums Leben gekommen sei.

11.20 Uhr – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kündigt finanzielle Hilfen für die Ukraine in Höhe von 500 Millionen Euro für die Ukraine sowie die Ausbildung von 15.000 ukrainischen Soldaten in der Europäischen Union (EU) an. Zudem müssten Menschen aus den illegal annektierten Gebieten im Osten der Ukraine befreit werden. Verantwortliche die sich weigerten, sich gegen ihr Land zu stellen, würden dort kaltblütig erschossen, so die Grünen Politikerin. „Die erneuten Drohnenangriffe, die wir auch rund um Kiew gesehen haben, die machen deutlich, mit welcher Brutalität dieser Krieg weiter fortgesetzt wird.“ 

11.17 Uhr – Die Vereinten Nationen (UN) fordern ein Ende der Drohnen-Angriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung. Der neue UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, erklärt, es gebe Berichte von Kollegen vor Ort über solche Angriffe. Es sei absolut wichtig, dass die Zivilbevölkerung nicht angegriffen werde. Das aber sei in dicht besiedelten städtischen Gebieten sehr schwierig, sagt der Österreicher vor der Presse. Die Achtung des internationalen Menschenrechts sei unabdingbar. Daher müsse deeskaliert werden.

11.11 Uhr – Jeder Einsatz iranischer Drohnen bei den russischen Angriffen auf die Ukraine würde nach Einschätzung des österreichischen Außenministers Alexander Schallenberg eine Eskalation des Krieges bedeuten. Diese Kamikaze-Drohnen, die man offenbar jetzt in der Ukraine sehe, seien eine Eskalation, sagt er bei seiner Ankunft in Luxemburg, wo sich die EU-Außenminister treffen. Eine Bereitstellung von Ausrüstung für Russland käme einer aktiven Unterstützung des von der russischen Regierung geführten Krieges gegen die Ukraine gleich, fügt Schallenberg vor der Presse hinzu.

10.55 Uhr – Bei den Luftangriffen auf Kiew am Morgen ist mindestens ein Mensch getötet worden. Eine Frau sei ums Leben gekommen, eine weitere Person sei noch unter Trümmern eingeschlossen, sagt der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, vor der Presse. „Alles, was hier geschieht, ist Terrorismus.“

10.50 Uhr – Die Ukraine fordert den Ausschluss Russlands aus der Gruppe der zwanzig führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) sowie aus anderen internationalen Gruppen. Wer Befehle erteile, kritische Infrastrukturen anzugreifen, um Zivilisten erfrieren zu lassen, und wer eine totale Mobilmachung organisiere, um die Frontlinien mit Leichen zu bedecken, dürfe nicht mit den Staats- und Regierungschefs der G20 an einen Tisch sitzen, schreibt der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak auf Twitter. „Zeit, der russischen Heuchelei ein Ende zu setzen. Die Russische Föderation muss aus allen Plattformen ausgeschlossen werden.“

10.36 Uhr – Die iranische Regierung bestreitet, dass sie an Russland Drohnen zum Einsatz in der Ukraine geliefert hat. Solche Nachrichten seien politisch motiviert und würden vom Westen verbreitet, sagt der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Nasser Kanaani, vor der Presse. „Wir haben keines der im Krieg befindlichen Länder mit Waffen versorgt.“ Die Ukraine hat in den vergangenen Wochen eine Flut russischer Angriffe mit im Iran hergestellten Schahed-136-Drohnen gemeldet. Die russische Führung hat sich dazu nicht geäußert. Die EU sucht nach eigenen Angaben nach konkreten Beweisen für eine Verwicklung des Irans in den Krieg in der Ukraine. Sollte sich dies bewahrheiten, zöge das nach den Worten des luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn harte Sanktionen gegen den Iran nach sich. Die EU-Außenminister kommen in Luxemburg zusammen, an dem Treffen nimmt ihr ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba teil.

10.33 Uhr – Das ukrainische Militär hat seit Sonntagabend nach eigenen Angaben 37 russische Drohnen abgeschossen. Das seien um die 85 bis 86 Prozent der Drohnen, die bei den jüngsten Angriffen eingesetzt worden seien, teilt ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe mit. Das sei ein „ziemlich gutes Ergebnis“. Der Sprecher fügt hinzu, dass sämtliche Drohnen vom Süden aus in die Ukraine eingeflogen seien. Nach ukrainischen Angaben setzt Russland Drohnen ein, die im Iran hergestellt wurden. Der Iran hat dementiert, Russland mit Drohnen versorgt zu haben. Am Montagvormittag war Kiew mit Drohnen angegriffen worden.

09.35 Uhr – Die Europäische Union sucht nach konkreten Beweisen für eine Beteiligung des Iran am Krieg in der Ukraine. „Wir werden nach konkreten Beweisen für die Beteiligung suchen“, sagt Josep Borrell gegenüber Reportern bei seiner Ankunft beim Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba werde daran teilnehmen, fügt Borrell hinzu. Die Ukraine spricht davon, dass Russland auch mit Drohnen iranischer Bauart angreift.

09.30 Uhr – Die Bundeswehr wird sich nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht maßgeblich an der geplanten EU-Ausbildungsmission für die Ukraine beteiligen. „Wir sind da ganz mit vorn dabei, denn wir haben ja schon gezeigt, dass wir ukrainische Soldaten sehr gut ausbilden“, zitiert RTL/ntv die SPD-Politikerin. „Deswegen haben wir auch ganz klar der EU angeboten, dass wir da sehr prominent auch diese Ausbildungsmission unterstützen werden“, sagt Lambrecht demnach in der Sendung „Frühstart“. Deutschland werde seine Kapazitäten zum Beispiel bei Simulatoren und Gefechtsübungszentren zur Verfügung stellen.

09.05 Uhr – Das Atomkraftwerk Saporischschja ist ukrainischen Angaben zufolge erneut vom Stromnetz getrennt worden. Russische Truppen hätten abermals Umspannwerke in von der Ukraine kontrolliertem Gebiet beschossen, teilt das staatliche ukrainische Energieunternehmen Energoatom mit. Das AKW werde nun über Dieselgeneratoren versorgt. Die Anlage war in den vergangenen Monaten immer wieder unter Beschuss geraten, was Sorgen vor einer Atomkatastrophe schürte. Russland und die Ukraine geben sich für die Angriffe gegenseitig die Schuld.

07.50 Uhr – Die Nachschubprobleme der russischen Truppen im Süden der Ukraine haben sich nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes infolge der Explosion auf der Krim-Brücke am 8. Oktober verschärft. Die Versorgungswege durch die annektierte Halbinsel Krim seien schwierig, die Lage der russischen Truppen in der gegenüberliegenden südukrainischen Region Cherson sei angespannt. Daher werde die Versorgung auf dem Landweg durch die Region Saporischschja immer wichtiger, twittert das britische Verteidigungsministeriums aus dem aktuellen Geheimdienstbericht. Die russischen Truppen in der Südukraine würden vermutlich jetzt ihren Nachschub über die Hafenstadt Mariupol verstärken.

07.30 Uhr – Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew gibt es zwei weitere Explosionen. Betroffen sei der Stadtbezirk Schewtschenkiwskji, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Auch Reuters-Reporter berichten davon, dass weitere Detonationen zu hören sind. Der Bezirk wurde bereits vergangene Woche von mehreren Luftangriffen getroffen.

07.20 Uhr – In einer Energieanlage in der Region Dnipropetrowsk ist dem dortigen Gouverneur zufolge ein großes Feuer ausgebrochen. In der Nacht sei dort eine Rakete eingeschlagen, teilt Valetyn Resnitschenko per Kurznachrichtendienst Telegram mit. „Drei feindliche Raketen wurden von unseren Luftverteidigungskräften zerstört“, schreibt der Gouverneur. „Eine Rakete hat eine Energieinfrastrukturanlage getroffen. Es gibt ein großes Feuer. Alle Dienste auf dem Gelände arbeiten.“

06.29 Uhr – Aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew werden wieder russische Luftangriffe gemeldet. Der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, sprach auf dem Kurznachrichtendienst Telegram von Angriffen mit sogenannten Kamikaze-Drohnen. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko gab es im Stadtzentrum mehrere Explosionen. Mehrere Wohnhäuser seien dabei beschädigt worden. Rettungskräfte seien im Einsatz.

01.55 Uhr – Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte beschießen russische Streitkräfte weiterhin ukrainische Stellungen an mehreren Fronten, darunter Städte in den Regionen Charkiw, Donezk und Cherson. Die schwersten Kämpfe fänden nördlich von Bachmut statt, schreibt der ukrainische Militärexperten Oleh Schdanow im Internet. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in den vergangenen 24 Stunden russische Vorstöße auf die Städte Torske und Sprine zurückgeschlagen. „(Die Russen) haben beschlossen, durch Torske und Sprine zu ziehen.“ Die Frontlinie verschiebe sich ständig. „Unser Kommando verlegt Verstärkungen dorthin, Männer und Artillerie, um der russischen Überlegenheit in diesen Gebieten zu begegnen.“ 

00.09 Uhr – Der designierte Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksij Makejew, lobt Deutschland für die Unterstützung der Ukraine. „Die deutsche Bevölkerung unterstützt die Ukraine so stark, dass ich sicher bin, dass wir gemeinsam mit Deutschland und allen anderen europäischen Partnern den Krieg gewinnen werden! Je schneller, desto besser. Mein Team und ich in der Botschaft in Berlin werden jeden Tag einen enormen Beitrag zum Sieg leisten“, sagt Makejew, der am Montag in Berlin erwartet wird, der Zeitung „Bild“. Sein Vorgänger Andrij Melnyk habe einen tollen Job gemacht. Er werde immer wieder auf seine Expertise zurückkommen. „Wir haben den Übergang nahtlos gestaltet und den Wechsel am Wochenende vollzogen.“

Ukraine aktuell 17.10.22

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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