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Ukraine aktuell 17.06.22

17. Jun (Reuters) – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.

19.15 Uhr – Russische Medien – US-Bürger in Kämpfen gefangengenommen

Nach Angaben russischer Medien sind zwei US-Bürger im Kampf für die Ukraine gefangengenommen worden. Die Zeitung „Iswestija“ veröffentlicht ein Video, das einen 27-Jährigen aus Hartselle in Alabama zeigen soll. Der Sender RT veröffentlicht ein Bild, das einen 39-Jährigen aus Tuscaloosa im selben Bundesstaat zeigen soll.

19.08 Uhr – Knapp zwei Drittel (72 Prozent) der Befragten einer Forsa–Umfrage für RTL/ntv geben an, inzwischen im Alltag Energie zu sparen. Dies sei etwa beim Heizen, beim Stromverbrauch oder beim Autofahren der Fall. Demnach wollen elf Prozent demnächst damit anfangen. Dagegen hätten 15 Prozent keine entsprechenden Maßnahmen geplant.

18.40 Uhr – Russland erwartet höhere Öl-Exporte in diesem Jahr

Russland erwartet einem Medienbericht zufolge in diesem Jahr ungeachtet der westlichen Sanktion höhere Öl-Exporte. Die Nachrichtenagentur Tass beruft sich auf den russischen Vize-Energieminister.

18.30 Uhr – Putin – Haben nichts gegen einen EU-Beitritt der Ukraine

Russland hat nach Aussage von Präsident Wladimir Putin keine Einwände gegen einen EU–Beitritt der Ukraine. „Wir haben nichts dagegen“, sagt er auf einem Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Die EU sei keine militärische Organisation. „Jedes Land hat das Recht, Wirtschaftsgemeinschaften beizutreten.“ Die Frage sei, ob die EU gut beraten sei, die Ukraine aufzunehmen. Das Land werde umfangreiche Wirtschaftshilfe benötigen, zu der möglicherweise einige EU–Mitglieder nicht bereit seien. Putins Sprecher Dmitri Peskow hatte zuvor erklärt, Russland beobachte die Beitrittspläne der Ukraine aufmerksam, und hatte zur Begründung auf Bestrebungen zur Stärkung der EU-Verteidigungspolitik verwiesen.

18.00 Uhr – Johnson – Verschaffen der Ukraine „strategische Ausdauer“

Der britische Premierminister Boris Johnson sagt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj langfristige Hilfe zu. Man werde der Ukraine die notwendige „strategische Ausdauer“ verschaffen, sagt Johnson in Kiew. Zudem werde man zusammenarbeiten, um das ukrainische Getreide frei zu bekommen, das vom russischen Präsidenten Wladimir Putin „als Geisel“ gehalten werde.

16.28 Uhr – Boris Johnson nach Kiew gereist – Gespräch mit Selenskyj

Der britische Premierminister Boris Johnson hält sich derzeit in Kiew auf, teilt sein Sprecher mit. Er werde sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen treffen. Selenskyj erklärt, er freue sich den „großen Freund der Ukraine“ wieder in Kiew zu sehen.

15.30 Uhr – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock begrüßt den Vorstoß der EU-Kommission, der Ukraine und Moldawien den Status eines Beitrittskandidaten verleihen zu wollen. „Die Ukraine verteidigt auch die Werte Europas“, schreibt die Grünen-Politikerin auf Twitter und fordert. „Auch auf dem Westbalkan müssen wir endlich nächste Schritte gehen – sonst geht Russland sie nämlich.“ Zugleich mahnt Baerbock Reformen der Europäischen Union an. „Es wird nicht reichen, in Brüssel mehr Stühle in den Kreis zu stellen“, schreibt sie. „Es ist Zeit, die EU weiter zu bauen, u.a. von der Einstimmigkeit in der Außenpolitik wegzukommen.“ 

14.50 Uhr – Der russische Präsident Wladimir Putin greift den Westen verbal massiv an. Die USA agierten, als seien sie von Gott auf die Erde mit heiligen Interessen geschickt worden, sagt Putin auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg. „Unsere westlichen Kollegen denken immer noch in Kategorien des vergangenen Jahrhunderts, sie behandeln andere Länder wie Kolonien“, sagt Putin und betont, nichts in der internationalen Politik werde so sein, wie es einmal gewesen sei.

14.00 Uhr – Gouverneur – Viele Tote bei Angriffen auf Lysytschansk

Bei schweren Bombardierungen der Stadt Lysytschansk sind nach Angaben des Gouverneurs der ostukrainischen Region Luhansk, Serhij Hajdaj, viele Menschen getötet worden. Die Zwillingsstadt Sjewjerodonezk auf der anderen Seite des Flusses Siwerskyj Donez sei nicht vollständig von Russen erobert worden. Es werde weiter in der Stadt gekämpft.

13.00 Uhr – Der Vorschlag der EU-Kommission für einen Status als Beitrittskandidat wird der Ukraine nach den Worten ihres Präsidenten beim Sieg über Russland helfen. „Es ist der erste Schritt auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft, der unseren Sieg sicherlich näher bringen wird“, schreibt Wolodymyr Selenskyj auf Twitter. „Dankbar @vonderleyen und jedem (EU-)Mitglied für eine historische Entscheidung.“ Er gehe davon aus, dass die EU-Staats- und Regierungschefs dem Vorschlag in der kommenden Woche zustimmen werden.

12.34 Uhr – Ukraine – Sind dankbar für den Vorschlag der EU-Kommission

Die Ukraine ist nach Angaben des Präsidialamtes in Kiew dankbar für den Vorschlag der EU-Kommission, ihr den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen. Nun werde erwartet, dass die EU-Staats- und Regierungschefs dem zustimmen, erklärt das Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

12.24 Uhr – Die Bemühungen der Ukraine um einen Beitritt zur EU wird von der russischen Führung nach eigenen Angaben genau beobachtet. Das Thema „bedarf unserer erhöhten Aufmerksamkeit, weil wir uns alle der Intensivierung der Diskussionen in Europa über die Stärkung der Verteidigungskomponente in der EU bewusst sind“, sagt der russische Präsidialamtssprecher, Dmitri Peskow, vor der Presse. Die EU-Kommission plädiert nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dafür, der Ukraine den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen.

12.12 Uhr – Russland – Hauptziel bleibt Schutz der Bevölkerung im Donbass

Das Hauptziel des von Russland so bezeichneten „militärischen Sondereinsatzes“ in der Ukraine bleibt nach Angaben des Präsidialamtes der Schutz der Bevölkerung im Donbass. Die Region müsse vor „barbarischen Angriffen“ der ukrainischen Streitkräfte gerettet und geschützt werden, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow vor der Presse.

11.40 Uhr – Gouverneur – Zwei Tote und 20 Verletzte bei Angriff auf Mykolaiw

Bei einem russischen Raketenangriff auf die südukrainische Stadt Mykolaiw sind am Morgen nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Zwanzig Menschen seien verletzt worden, darunter ein Kind, teilt der Gouverneur der gleichnamigen Region, Witali Kim, weiter auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Vier Wohngebäude und eine Infrastruktureinrichtung seien beschädigt worden.

10.15 Uhr – Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich offen für Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine Ausfuhr von Getreide aus dem ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa gezeigt. Er sehe aber wenig Chancen für eine Vereinbarung, sagt er dem TV-Sender BFM. „Wir müssen mit Russland über die Nahrungsmittelsicherheit sprechen.“ Dazu könne es auch gerechtfertigt sein, direkt den Generalsekretär der Vereinten Nationen einzubeziehen. „Aber ich halte nicht viel von diesem Weg, denn ich hatte bereits vor einigen Wochen Gespräche mit Präsident Putin, aber er wollte eine UN-Resolution zu diesem Thema nicht akzeptieren.“

10.05 Uhr – Eine Evakuierung der 568 Zivilisten aus dem Asot-Chemiewerk in der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk ist nach ukrainischen Angaben wegen anhaltendem Beschuss durch die russischen Truppen derzeit unmöglich. Es gebe schwere Kämpfe, teilt der Gouverneur der ostukrainischen Region Luhansk, Serhij Hajdaj, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Unter den Schutzsuchenden in den Bunkern der Anlage seien auch 38 Kinder.

09.57 Uhr – Trotz Kritik will der französische Präsident Emmanuel Macron an seiner Bereitschaft zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin festhalten. Immer wenn es hilfreich sei, werde er mit Putin sprechen, sagt Macron in einem Interview des TV-Senders BFM. Frankreich werde alles tun, was es könne, damit die Ukraine den Krieg gewinne. Frankreich habe die Ukraine immer unterstützt.

09.19 Uhr – Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Behördenangaben einen Schlepper der russischen Marine im Schwarzen Meer mit Raketen getroffen. Das Schiff „Wassili Beg“ sei mit Soldaten, Waffen und Munition auf dem Weg zu der von Russland besetzten Schlangeninsel südlich der Region Odessa gewesen, teilt Regionalgouverneur Maxym Martschenko mit.

09.10 Uhr – 60 Prozent der Deutschen für EU-Kandidatenstatus der Ukraine

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen befürwortet einen EU-Kandidatenstatus für die Ukraine. Laut ZDF-Politbarometer sind 60 Prozent dafür. 31 Prozent sind dagegen. Knapp zwei Drittel der Befragten glauben nicht, dass die Ukraine mit Hilfe der vom Westen gelieferten Waffen den Krieg gegen Russland gewinnen kann, das am 24. Februar in das Land einmarschiert war. Von einem Sieg der Ukraine gehen 26 Prozent aus. Nur 33 Prozent befürworten, dass die Bundesregierung mehr für die Ukraine tun sollte, zufrieden mit dem Kurs der Regierung sind allerdings nur 43 Prozent.

08.55 Uhr – Angesichts des Ukraine-Kriegs und der westlichen Sanktionen gibt es nach britischen Angaben Hinweise auf einen Exodus von Millionären und Geschäftsleuten aus Russland. Entsprechende Anträge deuteten darauf hin, dass wohl 15.000 russische Millionäre bereits versuchten, das Land zu verlassen, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. Dies werde wahrscheinlich den langfristigen Schaden des Krieges für die russische Wirtschaft noch verschlimmern. Zur Lage an der Front in der Ost-Ukraine hieß es, Russland unternehme wohl einen neuen Vorstoß zur Einkesselung der schwer umkämpften Industriestadt Sjewjerodonezk von Süden her. Die Ukraine hatte zuletzt erklärt, ihre Truppen hielten dem massiven russischen Bombardement stand. Zudem hätten die Streitkräfte Erfolge bei einer Gegenoffensive im Süden erzielt. 

01.10 Uhr – Kanada sucht gemeinsam mit Deutschland nach einer Lösung für eine dort gewartete Turbine vom Siemens EnergyENR1n.DE Konzern für die Nord Stream 1 Pipeline. „Die kanadische Regierung befindet sich in aktiven Gesprächen mit Deutschland über die fraglichen Turbinen, und wir arbeiten an einer Lösung“, sagt ein Sprecher des kanadischen Ministers für Naturressourcen in einer Erklärung. Der Elektrotechnik-Konzern Siemens Energy kann in Kanada überholte Gasturbinen derzeit wegen der Russland-Sanktionen nicht an die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 liefern. Der russische Gazprom-KonzernGAZP.MM hatte zuvor erklärt, Verzögerungen bei der Reparatur von Gas-Kompressoren durch Siemens beschränkten derzeit die Kapazität der Ostsee-Pipeline.

Ukraine aktuell 17.06.22

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