16. Dez – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
20.10 Uhr – Reedereien und Flugzeugverleasern, die in der Ukraine und Russland aktiv sind, droht Insidern zufolge ab kommenden Jahr womöglich ein Versicherungschaos. Versicherer könnten sich ab 1. Januar weigern, Flugzeuge zu versichern, die in die Ukraine flögen, verlautete aus Branchenkreisen. Betroffen könnten auch Schiffe sein, die im Schwarzen Meer unterwegs seien. Grund sei, dass Rückversicherer die Region aus ihren Policen ausschließen wollten. Sie würden dann nicht mehr die Deckung von kriegsbedingten Risiken für Schiffe und Flugzeuge übernehmen, die nach Russland und in die Ukraine unterwegs seien. Rückversicherer versichern Versicherer und haften bei Naturkatastrophen sowie Anschlägen. Sie übernehmen Verantwortung für immense Beträge. Rückversicherer erneuern ihre zwölfmonatigen Verträge in der Regel am 1. Januar. Sie haben damit erstmals seit Kriegsbeginn in der Ukraine die Möglichkeit, ihr Engagement in der Region zurückzufahren. Die großen Rückversicherer Hannover Rück, Münchener Rück and Swiss Re lehnen einen Kommentar ab.
19.11 Uhr – Russland verfügt dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge über genug Raketen, um mehrere größere Angriffe wie den am Freitag vorzunehmen. „Worauf auch immer die Raketen-Anbeter aus Moskau hoffen, das wird das Kräfteverhältnis in diesem Krieg nicht ändern“, sagt er in seiner abendlichen Videoansprache.
17.56 Uhr – Die Ukraine benötigt nach den Worten von Ministerpräsident Denys Schmyhal rund 17.000 große, industrielle Generatoren, um durch den Winter zu kommen. Er hoffe auf die Hilfe der Partner der Ukraine. Zwar hätten kleine und mittlere Unternehmen eine halbe Million Generatoren importiert, aber das reiche nicht.
16.01 Uhr – Das kroatische Parlament weist einen Antrag zur Ausbildung von Hundert ukrainischen Soldaten in dem Balkanland zurück. Die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für den Antrag wird nicht erreicht. Für die Ausbildung stimmen 97 Abgeordnete in dem 151 Sitze zählenden Parlament. Damit wird das Quorum verfehlt, obwohl nur zehn Parlamentarier die von der Europäischen Union organisierte Ausbildung der Ukrainer ablehnen. Zu den Gegnern einer Beteiligung an dem EU-Ausbildungsprogramm zählt Präsident Zoran Milanovi, der im Gegensatz zur kroatischen Regierung den Antrag als nicht verfassungskonform wertet, da die Ukraine kein Verbündeter Kroatiens sei.
13.20 Uhr – Der ukrainische Stromnetzbetreiber geht davon aus, dass die Reparatur des nationalen Stromnetzes und die Wiederherstellung der Stromversorgung diesmal länger dauern wird als nach früheren russischen Raketenangriffen. „Vorrang haben kritische Infrastruktureinrichtungen: Krankenhäuser, Wasserversorgungsanlagen, Wärmeversorgungsanlagen und Kläranlagen“, teilt das Unternehmen mit. Es verwies darauf, dass dies bereits die neunte Welle von Raketenangriffen auf ukrainische Energieanlagen sei.
13.18 Uhr – Die ukrainische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben 37 von 40 der auf den Raum Kiew abgeschossenen russischen Raketen abgeschossen. Das teilt ein Sprecher der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt mit. Der Raketenangriff sei einer der größten seit Beginn des Krieges im Februar gewesen. Die ukrainische Luftabwehr habe auch zehn russische Raketen über der Region Dnipropetrowsk abgeschossen, teilt der dortige Gouverneur Walentyn Resnitschenko in einer Erklärung auf Telegram mit.
12.12. Uhr – Der russische Angriff auf die Region Kiew an diesem Freitag war nach Angaben des ukrainischen Militärs einer der schwersten seit Beginn des Krieges am 24. Februar. In der Region Kiew habe die Luftabwehr 37 von 40 abgefeuerten russischen Raketen abgeschossen, sagt Mychailo Schamanow, der Sprecher der Militärverwaltung in der Hauptstadt Kiew, im ukrainischen Fernsehen. Über der Region Dnipropetrowsk seien zehn russische Raketen abgefangen worden, erklärt zudem der Gouverneur der im Zentrum des Landes gelegenen Region, Valentyn Resnitschenko, auf Telegram.
12.00 Uhr – Der indische Ministerpräsident Narendra Modi hat in einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf Dialog und Diplomatie im Konflikt mit der Ukraine gedrungen. Dies sei der einzige Weg nach vorn, sagte Modi nach Angaben seines Büros, die die Nachrichtenagentur ANI zitierte. Modi und Putin hätten an diesem Freitag miteinander telefoniert, teilt das russische Präsidialamt mit.
11.35 Uhr – Die russische Regierung prüft Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow zufolge die jüngsten Sanktionen der Europäischen Union. Dann werde sie ihre Antwort darauf formulieren, sagt Peskow. Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich am Donnerstag auf das mittlerweile neunte Sanktionspaket verständigt. Die Strafmaßnahmen benennen unter anderem fast 200 weitere Personen und unterbinden Investitionen in die russische Bergbauindustrie. Außerdem beschloss der EU-Gipfel Hilfen für die Ukraine von 18 Milliarden Euro im kommenden Jahr.
11.24 Uhr – Die Infrastruktur in der ostukrainischen Stadt Charkiw ist nach Angaben des Bürgermeisters Ihor Terechow durch russischen Raketenbeschuss enorm beschädigt worden. „Es gibt kolossale Schäden an der Infrastruktur, vor allem am Energiesystem“, teilt er auf Telegram mit. An die Bevölkerung der zweitgrößten Stadt des Landes gerichtet schreibt er: „Ich bitte Sie um Geduld mit dem, was jetzt passiert. Ich weiß, dass es in Ihren Häusern kein Licht, keine Heizung, keine Wasserversorgung gibt.“
10.45 Uhr – In der gesamten Ukraine ist es zur Notabschaltung der Stromversorgung gekommen. Zuvor hätten russische Raketen Energieanlagen in mehreren Regionen getroffen, teilt Kyrylo Tymoschenko, der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes in Kiew, mit. Um welche Einrichtungen es sich handelt, lässt Tymoschenko offen.
10.10 Uhr – Nach Angaben des Regionalgouverneurs sind bei einem russischen Rakentenangriff in der südukrainischen Stadt Krywji Rih zwei Menschen getötet und mindestens fünf verletzt worden. „Eine russische Rakete hat ein Wohngebäude in Krywji Rih getroffen“, schrieb der Regionalgoverneur auf Telegram.
09.20 Uhr – Die Zustimmung zur Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine steigt – allerdings ist weiterhin nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung laut neuem ZDF-Politbarometer dafür. Nach 43 Prozent Anfang November plädieren jetzt 48 Prozent für eine Lieferung. 41 Prozent (November: 47 Prozent) sind dagegen. Die Anhänger der Grünen befürworten dies mit 70 Prozent am stärksten, die Anhänger der AfD (zwölf Prozent) am wenigsten.
09.05 Uhr – Die russischen Raketenangriffe haben nach ukrainischen Angaben Folgen für den Bahnverkehr. In mehreren östlichen und zentralen Landesteilen sei der Bahnverkehr durch Stromausfall beeinträchtigt, teilt die ukrainische Eisenbahnbetreibergesellschaft mit. Betroffen seien Strecken in Charkiw, Kirowohrad, Donezk und Dnipropetrowsk.
08.55 Uhr – Die Region Charkiw im Nordosten der Ukraine ist nach russischem Beschuss komplett ohne Strom. Das teilt der Energieversorger Oblenergo mit.
08.53 Uhr – Auch die südukrainische Region Odessa liegt unter russischem Beschuss. Dort seien Einrichtungen der kritischen Infrastruktur von Raketen getroffen worden, teilt der Regionalgouverneur mit.
08.44 Uhr – Die Stadt Poltawa ist nach russischem Raketenbeschuss ohne Stromversorgung. Das teilt Bürgermeister Olexander Mamai mit. Poltawa liegt im Zentrum der Ukraine und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region. Diese grenzt im Osten an die Region Charkiw und im Westen an die Region Kiew.
08.25 Uhr – Der Bürgermeister der Stadt Charkiw berichtet von mehreren Explosionen, die in der Stadt zu hören seien. Einrichtungen der Infrastruktur würden angegriffen. Charkiw liegt im Nordosten der Ukraine in der gleichnamigen Region. Deren Gouverneur teilt mit, es sei kritische Infrastruktur in dem Gebiet getroffen worden. In der weiter westlich liegenden Hauptstadt Kiew berichten Reuters-Reporter davon, dass das Raketenabwehrsystem im Einsatz ist. Bürgermeister Vitali Klitschko erklärt, es gebe Explosionen in Kiew.
07.20 Uhr – In der Ukraine wird örtlichen Behörden zufolge Luftalarm gegeben, auch für die Hauptstadt Kiew. Das weist auf einen erneuten russischen Raketenangriff hin. „Ignorieren Sie nicht den Luftalarm, bleiben Sie in den Schutzräumen“, schreibt Kyrylo Tymoschenko, der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes, auf Telegram. Seit Oktober hat das russische Militär in mehreren Wellen die Energie-Infrastruktur der Ukraine angegriffen. Im ganzen Land kam es dadurch zu Stromausfällen.
06.50 Uhr – Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die von russischen Truppen kontrollierte Region Luhansk im Osten der Ukraine sind einer Meldung der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge mindestens acht Menschen getötet worden. 23 weitere Menschen seien verletzt worden, als Raketen in dem Dorf Lantratiwka eingeschlagen seien. Tass beruft sich auf nicht näher bezeichnete Quellen der Rettungsdienste. Es sei ein Gebäude in dem Ort zerstört worden, unter den Trümmern seien einige Menschen eingeschlossen, hieß es weiter.
Ukraine aktuell 16.12.22
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
Hier findet ihr die aktuellen Livestream-Folgen. Mehr aus Web3, NFT und Metaverse.