09. Nov – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
18.40 Uhr – Das Bruttoinlandsprodukt in der Ukraine wird nach Worten von Wirtschaftsministerin Julia Sywrydenko in diesem Jahr um 39 Prozent schrumpfen und damit stärker als bisher mit 35 Prozent prognostiziert. Grund sei die Zerstörung der zivilen Infrastruktur durch Russland. Syvrydenko sagt, die ukrainische Regierung unternehme Schritte zur Verkleinerung der Regierung, die auch einen Personalabbau beinhalten würden. Sie bemühe sich zudem um eine einjährige Verlängerung der Aussetzung der US-Zölle auf Stahl. Ferner schaue man sich die Privatisierung kleinerer Staatsfirmen an.
18.30 Uhr – NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnet es als ermutigend, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Lage sind, weitere Teile des Landes zu befreien. Zuvor hat der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu den Rückzug seiner Truppen aus Cherson angeordnet. „Die Siege, die Gewinne, die die ukrainischen Streitkräfte erzielen, gehören den tapferen, mutigen ukrainischen Soldaten“, sagte Stoltenberg in London, wo er den neuen britischen Premierminister Rishi Sunak trifft. Stoltenberg fügt hinzu, natürlich sei auch die Unterstützung von entscheidender Bedeutung, die die Soldaten von Großbritannien, den NATO-Verbündeten und Partnern erhielten.
16.43 Uhr – Die Ukraine reagiert verhalten auf die Ankündigung Russlands, seine Truppen aus der Stadt Cherson im Süden des Landes abzuziehen. Es sei zu früh, von einem Abzug zu sprechen, sagt Präsidentenberater Mychailo Podoljak der Nachrichtenagentur Reuters. Es verblieben einige russische Truppen in der Stadt, zudem würden zusätzliche Kräfte in die Region beordert. Die Ankündigungen aus Moskau und die Handlungen vor Ort seien mitunter höchst unterschiedlich. Solange nicht die ukrainische Flagge über Cherson wehe, könne von einem russischen Rückzug nicht gesprochen werden. Die ukrainischen Streitkräfte hielten sich an die Vorgabe, sich auf Aufklärung, Risikoabwägung und effektive Gegenangriffe zu konzentrieren.
14.05 Uhr – Russland lässt offen, ob es einer Verlängerung des Schmarzmeer-Abkommens zum Export von Getreide zustimmt. Eine Sprecherin des Außenministeriums sagt vor Journalisten, Russland sehe noch immer keine Fortschritte bei der Erleichterung seiner eigenen Exporte von Düngemitteln und Getreide. Das sei aber Teil des Schwarzmeer-Abkommens, das nächste Woche auslaufe. Die USA und die EU würden russischen Exporten Steine in den Weg legen. Deshalb sei noch unklar, ob Russland seine Teilnahme an dem Abkommen verlängern werde.
07.45 Uhr – Nikolai Patruschew, ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, ist der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge zu Beratungen über Sicherheitsfragen in den Iran gereist. Als Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates hat Patruschew immensen Einfluss. Er werde in Teheran geplante Konsultationen abhalten, an denen Experten des Sicherheitsrates und der Ministerien beider Länder teilnehmen, zitiert Tass aus einer Erklärung des russischen Sicherheitsrates. Der Besuch erfolgt vor dem Hintergrund von Vorwürfen der Ukraine und des Westens, das russische Militär setze iranische sogenannte Kamikaze-Drohnen in der Ukraine ein. Am Wochenende räumte der Iran erstmals ein, Drohnen an Russland geliefert zu haben, allerdings nach eigenen Angaben in geringer Menge und bereits einige Monate vor dem Krieg. Russland bestreitet den Einsatz solcher Drohnen.
01.43 Uhr – Die US-Handelsministerin Gina Raimondo sagt der Ukraine bei einem Treffen mit der ukrainischen Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko weiter starke Unterstützung zu. Dazu gehören auch die Bemühungen der US-Regierung und des Privatsektors, beim Wiederaufbau der zivilen Infrastruktur der Ukraine zu helfen, teilt das US-Handelsministerium mit. In den Gesprächen sei es um Pläne für eine Infrastruktur-Taskforce mit Vertretern aus dem US-Handelsministerium, dem US-Verkehrsministerium und dem ukrainischen Ministerium für Infrastruktur gegangen. Swyrydenko wird nach Angaben der ukrainischen Botschaft in Washington am Mittwoch US-Handelsbeauftragte Katharine Tai treffen.
Ukraine aktuell 09.11.22
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
Hier findet ihr den aktuellen Livestream zum Thema Web3 NFT Metaverse Talk