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Istanbul, 21. Nov (Reuters) – Der militärische Schlagabtausch zwischen der Türkei und Kurden-Milizen in Syrien droht zu eskalieren. Nach türkischen Angaben sind am Montag drei Menschen bei einem Raketenangriff in der Grenzregion getötet worden. Das Verteidigungsministerium in Ankara kündigte umgehend Vergeltungsmaßnahmen an. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte auch mit Bodentruppen. Die Einsätze gegen die Kurden-Milizen in Syrien seien nicht auf Luftangriffe beschränkt, sagte er.
Die insgesamt fünf Raketen hätten eine Schule, zwei Häuser und einen Lastkraftwagen nahe eines Grenzüberganges im Bezirk Karkamis in der Provinz Gaziantep getroffen, sagte der örtliche Gouverneur Davur Gul. Nach Angaben von Innenminister Suleyman Soylu wurden drei Menschen dabei getötet. Der Sender CNN Turk berichtete, die Raketen seien in Kobane in Syrien abgefeuert worden. Die Region steht unter Kontrolle des kurdischen Miliz YPG. „Unser Verteidigungsministerium und unser Generalstab entscheiden gemeinsam, in welchem Umfang sich die Landstreitkräfte beteiligen sollen“, sagte Erdogan nach Medienberichten zu den türkischen Vergeltungsmaßnahmen.
Die Türkei hat nach eigenen Angaben bereits am Wochenende 89 Stützpunkte kurdischer Milizen in Syrien und im Irak bombardiert. Damit werde auf den Bombenanschlag in der Innenstadt Istanbuls vor einer Woche reagiert. Die Türkei macht dafür die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK verantwortlich. Die PKK und die unter Führung von Kurden stehenden Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) weisen jede Verwicklung in den Anschlag mit sechs Toten zurück. Zur SDF zählt auch die YPG-Miliz.
Türkischer Gouverneur – Zwei Tote bei Raketenangriff aus Syrien
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Iyad Al Ghafari auf Pixabay
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