Kabul, 05. Mai (Reuters) – Nach schweren Überschwemmungen in Afghanistan wollen die dort herrschenden Taliban im Ausland um Hilfe bitten. Bei heftigen Unwettern und Überflutungen kamen offiziellen Angaben zufolge 22 Menschen ums Leben, 40 weitere wurden verletzt. Hunderte Häuser seien beschädigt oder vollständig zerstört worden, sagte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde am Donnerstag. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz sei im Einsatz.
Afghanistan werde aber auch noch weitere internationale Organisationen um Unterstützung ersuchen. Viele Staaten stehen jedoch vor der Frage, wie sie dem Land mit seinen rund 40 Millionen Einwohnern helfen können, ohne dass die Taliban davon profitieren.
Die Islamisten hatten am 15. August 2021 wieder die Macht in Kabul übernommen. Seitdem fließen weniger ausländische Hilfsgelder ins Land. Die nach Jahrzehnten von Kriegen herrschende Armut in Afghanistan nahm zu. In den vergangenen Jahren kam es zudem zu extremen Dürre-Perioden und Ernteausfällen, was die Furcht vor einer bedrohlichen Lebensmittelknappheit schürte.
Nach Angaben des Sprechers der Katastrophenschutzbehörde führten die jüngsten Überschwemmungen auch zu Verlusten von Ackerflächen und Vieh. Von dem Starkregen und den Überflutungen seien mehr als ein Drittel der afghanischen Provinzen betroffen. Besonders dramatisch sei die Lage in Badghis und Farjab im Westen sowie in Baghlan im Norden.
Die Bundesregierung hat mit der Machtübernahme der Taliban nach eigenen Angaben ihre Unterstützung in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Stabilisierung ausgesetzt, engagiert sich aber weiterhin im Rahmen humanitärer Hilfe und Basisversorgung für die Menschen in Afghanistan.
Tote bei Überschwemmungen in Afghanistan – Taliban bitten um Hilfe
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