Duisburg, 01. Mar – Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz hat sich erneut für eine eigene Aufstellung der Stahlsparte ausgesprochen. „Wir glauben, dass die Stahlindustrie vor einer längeren Zeit einer Transformation steht, in der es große Unsicherheiten gibt“, sagte sie am Mittwoch in Duisburg. Der Konzern glaube, dass Stahl mit der Stärke des Geschäfts und der Marktposition in einer selbstständigen Aufstellung seine Stärke noch besser zeigen könne. Sie sagte nicht, wie – etwa durch einen Börsengang oder mit einem Partner – dies geschehen solle.
Merz äußerte sich anlässlich der Vergabe des Auftrags für den Bau einer wasserstoffbetriebenen Anlage, die eine klimafreundliche Stahlproduktion ermöglichen soll. Der Düsseldorfer Anlagenbauer SMS erhielt den Zuschlag, der allein für seinen Beitrag 1,8 Milliarden Euro umfasst. Der Gesamtaufwand für das Projekt liege bei über zwei Milliarden Euro, erklärte Stahlchef Bernhard Osburg.
Die Inbetriebnahme der Anlage mit einer Jahreskapazität von 2,5 Millionen Tonnen ist für Ende 2026 geplant. Thyssenkrupp will damit jährlich über 3,5 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Derzeit stößt Thyssenkrupp Steel Europe allein am Standort Duisburg jedes Jahr rund 20 Millionen Tonnen aus – rund 2,5 Prozent der deutschen CO2-Emissionen.
„Das Gesamtprojekt steht weiterhin unter den Vorbehalten der beihilferechtlichen Genehmigung durch die Europäische Union und des finalen Zuwendungsbescheides“, erklärte der Konzern. Beides werde in den nächsten Monaten erwartet. Das Land Nordrhein-Westfalen und die Bundesregierung hätten bereits eine substanzielle finanzielle Unterstützung für das Vorhaben zugesagt. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst bekräftigte, dass das Land das Projekt mit bis zu 700 Millionen unterstützen wolle.
Thyssenkrupp-Chefin – Stahlgeschäft am besten verselbständigen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Olaf auf Pixabay
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