Montag, April 29, 2024
StartWirtschaftTechnikprobleme bei virtueller TUI-HV - Kritik von Kleinaktionären

Technikprobleme bei virtueller TUI-HV – Kritik von Kleinaktionären

Frankfurt, 14. Feb – Der Reisekonzern TUI kann eine milliardenschwere Kapitalerhöhung vornehmen, um weitere Corona-Rettungshilfen des Staates zu tilgen. Die Aktionäre stimmten auf der Hauptversammlung am Dienstag den dafür notwendigen Kapitalmaßnahmen zu. Die Anträge dazu seien mit der erforderlichen Mehrheit angenommen worden, erklärte Aufsichtsratschef Dieter Zetsche. Das Grundkapital wird auf ein Zehntel herabgesetzt, indem zehn Aktien zu einer zusammengelegt werden. Dadurch soll der Ausgabekurs einer Kapitalerhöhung über der notwendigen Schwelle eines Nennwertes von einem Euro liegen. Das wäre beim aktuellen Kurs von 1,74 Pfund an der Londoner Börse und 1,97 Euro an der Deutschen Börse wegen des marktüblichen hohen Abschlags bei Neuemissionen nicht sicher.

Frankfurt, 14. Feb – Massive Technikprobleme bei der virtuellen Hauptversammlung des Reisekonzerns TUI sprechen aus Sicht von Kleinaktionären für eine Rückkehr zur Präsenzveranstaltung. Das Aktionärstreffen musste am Dienstag mehr als zwei Stunden unterbrochen werden, was TUI mit Problemen im System des IT-Dienstleisters erklärte. Bei den Kleinaktionären seien virtuelle HVs nicht beliebt, sie bevorzugten Präsenzversammlungen, erklärte Alexander Vietinghoff-Scheel von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Der Technikausfall unterstreiche diese Position. Die DSW lehnte daher die von TUI angestrebte Satzungsänderung ab, nach der in Zukunft über die Form der HV flexibel entschieden werden könnte. Auch die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hinterfragte den Nutzen der virtuellen HV.

Hauptversammlungen wurden aufgrund der Corona-Pandemie vor drei Jahren ins Internet verlegt. Auch in diesem Jahr finden sie in der Regel noch virtuell statt, da mit dem notwendigen langen Vorlauf das Infektionsgeschehen nicht absehbar war. Der Gesetzgeber ermöglicht es Unternehmen, auch in Zukunft bei der virtuellen Form zu bleiben. „Wir werden uns rechtzeitig vor der nächsten HV entscheiden, welches Format für uns das richtige ist“, erklärte TUI-Aufsichtsratschef Dieter Zetsche. Dabei werde die Erfahrung mit den Technikproblemen dieser HV einfließen. Am letzten Aktionärstreffen von TUI in Hannover vor der Pandemie hatten 1450 Aktionärinnen und Aktionäre teilgenommen. 

Technikprobleme bei virtueller TUI-HV – Kritik von Kleinaktionären

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von M W auf Pixabay

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