Kabul, 26. Mai (Reuters) – Die regierenden Taliban in Afghanistan haben nach eigenen Angaben ihre Kohle-Exporte nach Pakistan ausgebaut. „Wir haben den Weg für die Händler geebnet“, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums der Islamisten der Nachrichtenagentur Reuters. In den vergangenen sechs Monaten seien umgerechnet etwa 33,8 Millionen Dollar über Zölle aus derartigen Geschäften eingenommen worden.
Der Sprecher bestätigte zudem ein Reuters vorliegendes Schreiben, wonach vergangene Woche die Steuern auf Kohleexporte von 20 auf 30 Prozent erhöht worden waren. Eine Stellungnahme des pakistanischen Handelsministeriums lag nicht vor. Aus Regierungskreisen verlautete jedoch, man habe die Kohle-Importe aus Afghanistan erhöht und könnte pro Monat bis zu 500.000 Tonnen im Nachbarland kaufen. Pakistan bezieht gegenwärtig fast drei Viertel seiner Kohle aus Südafrika.
Die Taliban-Regierung wird international nicht anerkannt. Damit entfällt auch finanzielle Unterstützung aus dem Ausland. Vor einigen Tagen kündigten die Islamisten ihren ersten Haushalt an, der sich entsprechend ausschließlich auf inländische Einkünfte stützen soll.
Taliban-Regierung in Afghanistan erhöht Kohle-Exporte
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