Samstag, November 16, 2024
StartWirtschaftStimmung im Mittelstand stabilisiert sich - Krise doch nicht so schlimm?

Stimmung im Mittelstand stabilisiert sich – Krise doch nicht so schlimm?

Berlin, 08. Nov – Die Stimmung im Mittelstand stabilisiert sich und schürt damit Hoffnungen, dass der Konjunktureinbruch wegen der Energiekrise weniger schlimm ausfällt wie befürchtet. „Während das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen in den Vormonaten wiederholt regelrecht abstürzte, verliert es im Oktober nur 0,1 Zähler“, erklärte die Bankengruppe KfW am Dienstag zu ihrem gemeinsamen Mittelstandsbarometer mit dem Ifo-Institut. Die Stimmung bewege sich damit im weiter schwierigen Umfeld mit Materialengpässen, Inflationsschub und dem Ukraine-Krieg „praktisch seitwärts auf dem sehr niedrigen Niveau von -23,8 Saldenpunkten“. 

Grund für die Entwicklung seien etwas weniger pessimistische Geschäftserwartungen. So habe sich der Ausblick der Unternehmen für die kommenden sechs Monate leicht aufgehellt – allerdings ausgehend von „fast rekordtiefen Niveau“, wie die KfW betonte. Sowohl der fiskalische Abwehrschirm der Bundesregierung als auch die geschrumpfte Wahrscheinlichkeit einer Gasmangellage dürften die Erwartungen stabilisiert haben, hieß es.

Die Beurteilungen der aktuellen Geschäftslage allerdings gehen demnach weiter nach unten und liegen nun unter dem langjährigen Schnitt. „Im Gegensatz zum Mittelstand befindet sich die Stimmung unter den Großunternehmen fast ungebremst im Sturzflug.“ Auffällig sei vor allem, dass diese Betriebe trotz der etwas verbesserten Rahmenbedingungen wie dem Abwehrschirm des Bundes nicht optimistischer nach vorne schauten.

Ende Oktober hat das Statistische Bundesamt für das Sommer-Quartal ein überraschendes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 Prozent gemeldet. „Hier dürften Überschussersparnisse und Nachholbedürfnisse aus den Zeiten des Lockdowns noch eine Rolle spielen“, sagte KfW-Chefökonomin Fritzi Köhler-Geib. Auch über eine sinkende Sparquote könnten die Kaufkraftverluste aus der Energiekrise ausgeglichen werden. „Diese Effekte dürften auch im Winterhalbjahr noch den Konsum stabilisieren, trotzdem wird er wohl zurückgehen.“

Zudem gebe es viel Gegenwind für die Investitionstätigkeit. Grund seien die rapide Zinswende der Europäischen Zentralbank, die immer noch sehr pessimistischen Geschäftserwartungen und eine zunehmend restriktive Kreditvergabe der Banken – gerade gegenüber kleinen und mittleren Unternehmen, erklärte Köhler-Geib.

Stimmung im Mittelstand stabilisiert sich – Krise doch nicht so schlimm?

Quelle: Reuters

Titelfoto: Bild von George Ion auf Pixabay

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