Samstag, April 27, 2024
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Stiko empfiehlt Booster mit angepassten Corona-Impfstoffen

Frankfurt, 20. Sep – In der Europäischen Union haben die angepassten Corona-Auffrischungsimpfungen bereits grünes Licht bekommen. Nun hat auch die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre lang erwartete Empfehlung zu den Omikron-Boostern ausgesprochen. Sie empfiehlt für alle Auffrischungsimpfungen ab zwölf Jahren vorzugsweise diese neuen Impfstoffe, wie das Gremium am Dienstag mitteilte.

Dabei könnten sowohl die auf die Omikron-Variante BA.1 angepassten Booster als auch der auf die Subvarianten BA.4/BA.5 abgestimmte Impfstoff eingesetzt werden. Beide lösten im Vergleich zu den bestehenden mRNA-Impfstoffen eine verbesserte Antikörperantwort gegenüber verschiedenen Omikron-Varianten aus und gegenüber dem ursprünglichen Wildtyp-Virus eine gleichbleibend gute. 

„Wir haben jetzt drei adaptierte Impfstoffe, die man mit gutem Gewissen einsetzen kann, die uns eine Verbreiterung der Immunantwort erlauben“, sagte Stiko-Mitglied Christian Bogdan bei einem Pressegespräch des Science Media Centers. Zudem könnten auch die bestehenden Vakzine weiter genutzt werden, die nach wie vor sehr gut vor schweren Verläufen, Krankenhausaufenthalten und Tod schützten. Die angepassten Booster von BioNTech und Pfizer gegen BA.1 sowie gegen BA.4/BA.5 könnten ab zwölf Jahren eingesetzt werden, der BA.1-Impfstoff von Moderna ab 30 Jahren. 

Die Omikron-Untervariante BA.1 hatte im vergangenen Winter für einen massiven Anstieg der Infektionen gesorgt. Inzwischen hat in Deutschland aber die seit Mitte Juni dominierende Sublinie BA.5 andere Varianten fast vollständig verdrängt. Bisher hatte die Stiko eine vierte Impfung allen ab 60 sowie Personen ab fünf Jahren mit einem erhöhten Risiko für schwere Covid-Verläufe mit den bestehenden mRNA-Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna empfohlen. Für Kinder zwischen fünf und elf Jahren, die aus gesundheitlichen Gründen einen Booster benötigen, sollen laut Stiko weiter die für diese Altersgruppe zugelassenen ursprünglichen Impfstoffe verwendet werden.

Der Booster des Mainzer Herstellers BioNTech und seines US-Partners Pfizer, der sich gegen BA.4/BA.5 als auch gegen den ursprünglichen Virusstamm richtet, hatte vor gut einer Woche eine bedingte Marktzulassung in der EU erhalten. Bereits Anfang September hatte die EU den Weg für die Booster von Moderna und BioNTech/Pfizer frei gemacht, die zusätzlich zum ursprünglichen Virus auf die Omikron-Variante BA.1 zugeschnitten sind. Nach den neuen Boostern war die Nachfrage nach Angaben des Deutschen Hausärzteverbands bisher eher gering. Viele Menschen warteten noch auf die Stiko, die Stadt Essen etwa setzte die Omikron-Impfungen deshalb bis auf weiteres wieder aus. 

Eine vierte Impfung – vorzugsweise mit den neuen Boostern – empfiehlt die Stiko weiterhin ab 60 Jahren. Sie legte diese außerdem Personen ab zwölf Jahren mit erhöhtem Risiko für einen schweren Corona-Verlauf sowie medizinischem Personal nahe. Ein immungesunder junger Mensch unter 60 Jahren, der dreimal geimpft worden sei, benötigte erstmal keine vierte Impfung. Auch wer bereits viermal geimpft worden sei, brauche zunächst keinen weiteren Booster. Eine Ausnahme seien allerdings Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sowie Hochbetagte.

Eine Präferenz für einen der neuen Omikron-Booster äußerte die Stiko nicht. Bogdan sagte, das Gremium mache keinen Unterschied zwischen der BA.1- und der BA.4/BA.5-Auffrischungsimpfung. Zum einen weil der schon ausgelieferte BA.1-Impfstoff auch eine verbesserte Antikörperantwort gegen BA.4/BA.5 auslöse als die bestehenden Vakzine. Daneben gehe es aber auch um die Verfügbarkeit der neuen Booster.

„Wenn jemand schon seit Wochen oder Monaten die dringliche Indikation hat, eine Impfung zu bekommen, dann sollte er die wirklich bekommen und nicht auf einen weiteren Impfstoff warten.“ Trotz begrenzter Studiendaten schätzte die Stiko die neuen Booster als sicher und gut verträglich ein, die Herstellern forderte sie aber „ausdrücklich“ dazu auf, weitere Studien zu liefern und veröffentlichen. 

Stiko empfiehlt Booster mit angepassten Corona-Impfstoffen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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