Berlin, 27. Okt – In Deutschland haben Steuergewerkschafter und Steuerberater vor Betrug bei der von der Bundesregierung eingeführten Inflationsausgleichsprämie gewarnt. Wie der Bundesvorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG), Florian Köbler, der „Bild-Zeitung“ am Donnerstag vorab sagte, läuft der Staat Gefahr, wie eine Weihnachtsgans ausgenommen zu werden. „Nachbarn, Freunde oder Mitglieder krimineller Clan-Familien stellen sich zum Schein gegenseitig mit Arbeitsvertrag an, zahlen sich dann die 3000 Euro Prämie aus und können damit ihre Lohnsteuer- und Abgabenlast mindern“, so Köbler.
Eine andere Möglichkeit sei, dass Teile des üblichen Lohns bei zum Beispiel Putzkräften oder Verkaufspersonal durch eine angebliche Prämienzahlung ersetzt und so am Fiskus vorbeigeschleust würden. Das Bundesfinanzministerium erklärte auf Anfrage der Zeitung, dass in Sachen Inflationsprämie derzeit keine Betrugsmodelle bekannt seien. Die Modelle, vor denen die Steuerberater warnten, seien sowieso nicht erlaubt, deswegen könne man die Steuerbefreiung hierauf nicht anwenden.
Die Bundesregierung hat die geplante 3000-Euro-Prämie als Ausgleich der hohen Inflation auf den Weg gebracht. Es handelt sich dabei um einen steuerlichen Freibetrag. Betriebe können ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern damit bis zu 3000 Euro steuer- und abgabenfrei bis 2024 gewähren. In Deutschland ist die Inflation derzeit auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten. Hauptgrund dafür sind die sprunghaft gestiegenen Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine.
Steuergewerkschafter warnen vor Betrug bei Inflationsausgleichsprämie
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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