Berlin, 21. Jun (Reuters) – Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind auch im Mai deutlich gestiegen. Sie erhöhten sich zum Vorjahr um zehn Prozent und summierten sich insgesamt auf fast 55 Milliarden Euro, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. In den ersten fünf Monaten des Jahres wuchs das Steueraufkommen um 15,1 Prozent auf knapp 315 Milliarden Euro.
Experten gehen im Gesamtjahr von einem Plus in Höhe von 7,4 Prozent auf knapp 817 Milliarden Euro aus. Zwar wurden zuletzt viele Schätzungen für das Wirtschaftswachstum im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine gesenkt. Die hohe Inflation spült dem Staat aber auch höhere Einnahmen in die Kassen. Im April hatten Bund und Länder ebenfalls rund zehn Prozent mehr Steuern eingenommen. Das Finanzministerium verweist für den Mai auf die gegenüber dem Vorjahr bessere Lage der Wirtschaft nach dem Wegfall von Corona-Beschränkungen. Das lässt sich unter anderem am Plus bei der Lohnsteuer ablesen.
„Für das laufende zweite Quartal 2022 ist mit einer verhaltenen konjunkturellen Entwicklung zu rechnen“, hieß es in dem Bericht weiter. Zu spüren seien die Materialengpässe, der hohe Preisdruck und die politische Unsicherheit. Die Inflationsrate lag im Mai bei 7,9 Prozent, nach 7,4 Prozent im April. „Für die nächsten Monate ist zunächst mit mindestens ähnlich hohen Inflationsraten zu rechnen, die dann allmählich sinken dürften.“ Allerdings sei dieser Ausblick wegen des Krieges in der Ukraine unsicher.
Steuereinnahmen auch im Mai rund zehn Prozent im Plus
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.