Berlin, 22. Feb (Reuters) – Der Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag und ehemalige Biathlon-Olympiasieger Frank Ullrich hält einen Boykott von Sportveranstaltungen gegen Russland wegen des Vorgehens in der Ukraine derzeit für verfrüht.
„Aufgrund der dynamischen Lage ist es aus meiner Sicht viel zur früh, um auf sportlicher Ebene Konsequenzen daraus abzuleiten“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Da sich die Lage tagtäglich verändere, sei eine Zustandsbeschreibung nur schwer möglich.
„Genauso schnell wie die russischen Truppen in die Ukraine einmarschiert sind, genauso schnell können sie auch wieder zurückgezogen werden“, sagte der Thüringer. „Noch ist die Diplomatie nicht am Ende und somit ist eine diplomatische Lösung auch noch möglich.“
Angesichts des russischen Vorgehens wurden Stimmen laut, nicht nur wirtschaftliche Sanktionen in Erwägung zu ziehen, sondern auch sportliche. So könnte St. Petersburg, der Heimatstdt des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Austragung des Champions-League-Finales in diesem Jahr entzogen werden.
Das sei undenkbar, sagt der britische Premierminister Boris Johnson. Die britische Sportministerin Nadine Dorries will das Thema nun mit den entsprechenden Institutionen besprechen. Bisher soll am 28. Mai das Finale für den europäischen Fußball-Pokalwettbewerb in St. Petersburg stattfinden.
Sportausschuss-Vorsitzender Ullrich – Sport-Boykott gegen Russland verfrüht
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