Barcelona, 28. Apr (Reuters) – Europas größter Funkmast-Betreiber Cellnex hat ein Auge auf das Funkturmgeschäft der Deutschen Telekom geworfen. „Es ist eine öffentliche Information, dass wir dabei sind“, sagte Konzernchef Tobias Martinez am Donnerstag. Deutschland sei ein sehr interessanter Markt. Um den milliardenschweren Zukauf zu finanzieren, werde Cellnex aber keine Vermögensteile in Europa veräußern, betonte Martinez. Details zu einer Offerte nannte der Manager nicht, betonte aber, auch einen Partner bei dem Deal zu akzeptieren.
Die Deutsche Telekom hat Insidern zufolge den Verkaufsprozess für die Tochter mit dem Namen Deutsche Funkturm (DFMG), die mit bis zu 18 Milliarden Euro bewertet wird, inzwischen auf den Weg gebracht. Der Bonner Konzern prüfe Vorschläge zum Verkauf einer Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligung an ihrem Tower-Geschäft, hieß es.
Neben der spanischen Cellnex wird American Tower und der Vodafone-Tochter Vantage Towers Interesse nachgesagt. Telekommunikationstürme waren in den vergangenen Jahren das Ziel großer Übernahmen, und Cellnex wetteifert mit der in den USA ansässigen American Tower um die Expansion in Europa vor der Einführung des neuesten Mobilfunkstandards 5G. Erklärtes Ziel von Cellnex ist es, bis 2030 rund 130.000 Masten in den zwölf europäischen Ländern, in denen der Konzern derzeit präsent ist, zu kontrollieren.
Der spanische Konzern meldete zudem, im ersten Quartal den Nettoverlust mit 93 Millionen Euro mehr als verdoppelt zu haben. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg derweil um 66 Prozent auf 634 Millionen Euro. Der Umsatz legte infolge der Expansion um 64 Prozent auf 828 Millionen Euro zu.
Spanische Cellnex bestätigt Interesse an Telekom-Masten
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