Madrid/Brüssel, 09. Feb (Reuters) – Spanien rechnet nach der umstrittenen EU-Entscheidung zur Klassifizierung nachhaltiger Investitionen mit einem Flickenteppich in der Praxis. Sollte Brüssel keinen „Goldstandard“ setzen, würden viele Länder und Unternehmen eigene Wege gehen, sagte die spanische Energie- und Umweltministerin Teresa Ribera am Mittwoch bei einer Online-Konferenz, die unter anderem vom „Tagesspiegel“ organisiert wurde. „Ich rechne damit, dass wir einen Silberstandard kriegen werden.“ Dies sei so gut wie nicht mehr zu verhindern. Viele Länder und Firmen würden bei Atom und Gas nicht mitziehen.
Die EU-Kommission war vergangene Woche trotz scharfer Kritik aus vielen Ländern bei ihren Plänen geblieben, Atomkraft und Erdgas zumindest unter bestimmten Kriterien ein Öko-Label zu verleihen.
Mit der vorgestellten Taxonomie sollen Finanzströme gezielt in nachhaltige Technologien gelenkt werden. Österreich und Luxemburg drohen mit Klagen dagegen. Die Pläne sollen 2023 in Kraft treten. Sie noch zu verhindern, gilt als wenig wahrscheinlich. Deutschland stört sich vor allem an der Einbeziehung von Atomkraft, die Frankreich durchgesetzt hat.
Spanien fürchtet bei Taxonomie-Streit über Öko-Investments Flickenteppich
Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022
Kennt Ihr schon unsere Marktentwicklungen?