Chisinau, 27. Apr (Reuters) – In der Moldauer Separatisten-Region Transnistrien wächst die Gefahr, in den Krieg in der Ukraine hineingezogen zu werden. Das Innenministerium der selbst ernannten Republik im Osten Moldaus erklärte am Mittwoch, ein Munitionsdepot im Dorf Cobasna sei von der Ukraine aus beschossen worden. In der Nacht hätten aus der Ukraine kommende Drohnen das Dorf überflogen. Niemand sei bei dem Angriff verletzt worden. In Kiew warnte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar, Russland wolle Transnistrien als Brücke für ein weiteres militärisches Vorrücken nutzen.
In Transnistrien sind seit dem Ende der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre russische Soldaten stationiert. Nur Russland hat den schmalen Landstreifen als unabhängig anerkannt, international wird das nicht unterstützt. Im Westen grenzt das kleine Land Moldau an das EU- und Nato-Mitglied Rumänien.
In Moldau lösten die Ereignisse in der abtrünnigen Region Sorgen vor einer Intervention aus. „Wir müssen finanzielle und logistische Anstrengungen unternehmen, um eine moderne und gut ausgerüstete Berufsarmee aufzubauen“, sagte die moldauische Präsidentin Maia Sandu. Dies sei nötig für die Sicherheit des Landes. Am Dienstag hatte Russland nach Berichten über Anschläge in Transnistrien mit einer Intervention in der Region gedroht.
Separatisten in Transnistrien werfen Ukraine Beschuss von Munitionsdepot vor
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.