Freitag, April 19, 2024
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Selenskyj – Bild der Zerstörung in zurückeroberten Gebieten

Isjum, 15. Sep – Nach dem Beschuss der Stadt Krywyj Rih im Süden der Ukraine ist die dortige Wasserversorgung zusammengebrochen. Die Raketen hätten den Staudamm Karachunow getroffen, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Ansprache. Das Wassersystem habe keine militärische Bedeutung, aber es verließen sich Hunderttausende Zivilisten täglich darauf. Den Behörden zufolge wurde die Stadt, die vor dem Krieg 650.000 Einwohner zählte, am Mittwoch von acht russischen Marschflugkörpern getroffen. Nach einem Dammbruch am Fluss Inhulez seien 112 Häuser überflutet worden, teilte der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Olexandr Wilkul, auf Telegram mit. Die Arbeiten zur Reparatur des Damms liefen, das Wasser ginge zurück. 

Die Ukraine treibt ihre Gegenoffensive im Osten und Süden des Landes weiter voran. Bislang sind Selenskyj zufolge rund 8000 Quadratkilometer an Gelände befreit worden. Laut dem britischen Verteidigungsministerium festigt die Ukraine ihre Kontrolle in den zurückeroberten Gebieten in der Region Charkiw. Die russischen Truppen hätten sich westlich des Flusses Oskil größtenteils zurückgezogen, teilte das Ministerium mit. 

Nach dem Rückzug russischer Truppen machte sich Selenskyj am Mittwoch bei einem überraschenden Besuch des strategisch wichtigen Ortes Isjum im Osten des Landes ein Bild von der Lage. Es sei ein Bild der Verwüstung, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache. „Sie haben nur zerstört, nur beschlagnahmt, nur vertrieben.“ In manchen Ortschaften stünde nicht mehr ein Haus. Die Angaben zum Kriegsverlauf können zum Teil unabhängig nicht überprüft werden. Russland bestreitet, Zivilisten ins Visier zu nehmen.

Nach seiner Rückkehr aus Isjum war Selenskyj in einen Autounfall verwickelt worden. Er sei von einem Arzt untersucht worden, der aber keine ernsthaften Verletzung habe feststellen können, teilte ein Sprecher des Präsidialamtes mit. Kurz darauf veröffentlichte Selenskyj seine Videoansprache. 

Die Ukraine soll auch Thema am Rande des Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Usbekistan sein. Russlands Präsident Wladimir Putin traf der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge für das Treffen in der Stadt Samarkand ein. Dort soll er mit Chinas Staatschef XI Jinping zusammenkommen. Die usbekische Regierung teilte mit, Putin werde auch weitere Staats- und Regierungschefs treffen, unter anderem des Iran und Pakistans. Beim Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Freitag soll es nach russischen Angaben um die Umsetzung des Getreideabkommens gehen, das den Export aus der Ukraine regelt.

Russland und China starteten unterdessen eine gemeinsame Militärübung im Pazifik. Das Training umfasse taktische Manöver und den Einsatz von Artillerie und Hubschraubern, teilte das russische Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Ziel sei es, „den Frieden und die Stabilität in der asiatisch-pazifischen Region zu erhalten“. Die militärische und diplomatische Annäherung Russlands an China wird im Westen mit Sorge betrachtet.

Selenskyj – Bild der Zerstörung in zurückeroberten Gebieten

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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