Berlin, 18. Jul (Reuters) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat davor gewarnt, dass die Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine nicht zu einer Rückkehr der Kohleenergie führen dürfe. „Was uns nicht passieren darf, das ist, jetzt in eine globale Renaissance der fossilen Energie und insbesondere der Kohle hineinzuschlittern“, sagte Scholz am Montag auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin. „Niemand kann zufrieden damit sein, dass auch bei uns der Anteil der Kohleverstromung gerade wieder steigt, als Reaktion auf drohende Engpässe bei der Gasversorgung.“ Dabei handele es sich aber nur um eine befristete Notmaßnahme. „Wir müssen raus aus Kohle, Öl und Gas – fast hätte ich gesagt: und zwar mit Vollgas“, fügte Scholz hinzu.
Das gelte auch für Investitionen in die Gasinfrastruktur. „Alles, was wir heute zur Sicherung der Gasversorgung tun, das muss in Einklang mit unserem Ziel stehen, in Zukunft in Deutschland und weltweit CO2-neutral zu werden“, sagte er mit Blick auf neue LNG-Terminals und mögliche Weiterverwendungen für die Wasserstoff-Versorgung.
Scholz erinnerte zudem an die Zusage der wichtigsten westlichen Industriestaaten (G7), so schnell wie möglich 100 Milliarden Dollar jährlich für die Klimafinanzierung in ärmeren Ländern durchgehend bis 2025 zu erreichen. „Deutschland will bis spätestens 2025 das Ziel erreichen, mit mindestens sechs Milliarden Euro jährlich hierzu beizutragen“, fügte er hinzu. Man werde auch nach praktikablen Lösungen im Umgang mit klimawandelbedingten Verlusten und Schäden finden, sagte er zu einer Forderung der Entwicklungs- und Schwellenländer.
Scholz warnt vor weltweiter Renaissance der fossilen Energien
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