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Scholz und norwegische Firma Höegh wollen LNG-Kapazitäten ausbauen

Wilhelmshaven, 17. Dez – Kurz vor der Einweihung des ersten schwimmenden LNG-Terminals an der deutschen Nordseeküste haben Bundeskanzler Olaf Scholz und die norwegische Firma Höegh versichert, dass man sich rasch um den Ausbau der Flüssiggas-Verbindungen kümmern werde. „Unser Ziel ist es, den Ausfall des russischen Gases auch im kommenden Jahr komplett zu kompensieren“, sagte Scholz der „Süddeutschen Zeitung“. Man komme auch durch den nächsten Winter. „Davon können wir, so wie in diesem Jahr, ausgehen, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert. Den Bau neuer LNG-Terminals müssen wir auch im nächsten Jahr weiter vorantreiben – und auch weitere Lieferverträge für die Zukunft abschließen“, sagte Scholz.

Die Bundesregierung sei mit den Gas-Importeuren kontinuierlich im Gespräch und werbe auch dafür, längerfristige Verträge abzuschließen. „Als Lehre aus der Vergangenheit müssen wir uns künftig unabhängiger von einzelnen Lieferanten machen“, mahnte Scholz. Das Gas werde zu großen Teilen aus Norwegen kommen, aus den USA und vom Golf, ein kleiner Teil aus den Niederlanden. 

Am Samstag werden Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner das schwimmende Terminal in Wilhemshaven einweihen. Die in Spanien beladene „Höegh Esperanza“ habe rund 165.000 Kubikmeter LNG an Bord, teilte der Energiekonzern UniperUN01.DE zuletzt mit. Dies entspricht etwa 96 Millionen Kubikmeter Erdgas und kann zwischen 50.000 und 80.000 Haushalte für ein Jahr versorgen. Die Bundesregierung hat insgesamt fünf dieser schwimmenden Anlagen gemietet. Jede soll eine Kapazität von mindestens fünf Milliarden Kubikmeter (bcm)pro Jahr haben – jeweils etwas mehr als fünf Prozent des deutschen Jahresverbrauchs. 

Die norwegische Höegh LNG verhandelt nach eigenen Angaben mit mehreren europäischen Ländern über die Lieferung von weiteren schwimmenden Flüssiggas-Terminals. Die Diskussionen würden in staatlich geförderten wie auch kommerziellen Projekten geführt, sagte Konzern-Chef Erik Nyheim der Nachrichtenagentur Reuters. Die Namen der Länder nannte er nicht. Sein Konzern habe Europa bereits die Hälfte der Höegh-Flotte von Spezialschiffen – fünf sogenannte Floating Storage and Regasification Units (FSRU) – zugesagt. Sie würden im kommenden Jahr insgesamt zwischen 25 und 35 Milliarden Kubikmeter (bcm) Gas anbieten. 

Scholz und norwegische Firma Höegh wollen LNG-Kapazitäten ausbauen

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Anita starzycka auf Pixabay

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