Hamburg, 06. Mai (Reuters) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Bruch mit den Werten der Zivilisation vorgeworfen. Russland sei mutwillig aus der Weltgemeinschaft ausgestiegen, sagte Scholz am Freitag in Hamburg. „Putin darf diesen verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht gewinnen – und er wird diesen Krieg auch nicht gewinnen“, sagte er. Sollte sich Russland aber durchsetzen, drohe „internationale Regellosigkeit“.
Der Kanzler warf Putin auch Irrationalität vor, weil sein Hass auf eine freiheitliche Ukraine größer sei als sein Interesse an der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Russlands. „Russlands Aggression gegen die Ukraine ist die größte Katastrophe unserer Zeit“, sagte er.
Zudem warnte Scholz vor weltweiten Verwerfungen. „Die gesamte globale Ernährungssicherheit ist durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine massiv bedroht“, sagte der Kanzler. Der internationale Zusammenhalt sei fragil, so dass man sich um andere Demokratien bemühen müsse. Die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten dürfe kein exklusiver Club bleiben.
Entweder die G7 werde „Kern einer starken globalen Allianz für Demokratie und Multilateralismus – oder sie wird nicht mehr sehr viel erreichen“, sagte er. Deutschland hat derzeit den G7-Vorsitz und hat zum Gipfel Ende Juni in Elmau demokratische Staaten wie Indien, Indonesien, Senegal und Südafrika als Partnerländer eingeladen.
Scholz – Putin wird diesen Krieg nicht gewinnen
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Wichtige Entwicklungen zur Ukraine.