Berlin, 21. Aug (Reuters) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat das von seiner Koalition eingeführte Neun-Euro-Ticket als „großen Erfolg“ bezeichnet und Gespräche über eine Nachfolgeregelung angekündigt. „Es war eine der besten Ideen, die wir hatten“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag am Tag der offenen Tür im Kanzleramt. Das Ticket sei gut angenommen worden und habe vor allem gezeigt, wo Schwierigkeiten und Defizite im Öffentlichen Nahverkehr lägen. Viele Bürgerinnen und Bürger wünschten sich einfachere Strukturen und große Tarifverbände, das Umsteigen müsse einfacher werden. Der Kanzler kündigte an, dass Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) mit den 16 Bundesländern prüfe, wie die „Bequemlichkeit, Benutzbarkeit, vielleicht auch die Bezahlbarkeit“ im Öffentlichen Nahverkehr besser geregelt werden könne.
Die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Dorothee Martin, forderte eine baldige Diskussion mit den Ländern. Der von Wissing avisierte Zeitplan reiche dafür nicht aus, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wenn wir zu Beginn 2023 ein neues bundesweites Ticket einführen wollen, muss der Prozess dafür jetzt beginnen und der Zeitplan klar sein. Im Oktober, wie vom Verkehrsminister avisiert, ist das zu spät“, fügte sie hinzu.
Das Neun-Euro-Ticket für den Nahverkehr in ganz Deutschland war als Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung für die Monate Juni, Juli und August beschlossen worden, um Verbrauchern angesichts der hohen Inflation zu helfen. Finanzminister Christian Lindner hatte betont, dass er im Bundeshaushalt keinen Spielraum für Fortsetzung sehe.
Scholz kündigt Gespräche über Nachfolgeregelung des Neun-Euro-Tickets an
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