Berlin, 11. Aug (Reuters) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat deutsche Firmen aufgerufen, sich wirtschaftlich nicht zu stark von China abhängig zu machen. Es werde Teil der nationalen Sicherheitsstrategie sein, dass man Abhängigkeiten von Importen reduzieren wolle, sagte er am Donnerstag in Berlin. Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien werde man etwa vom Import fossiler Energie aus dem Ausland Stück für Stück unabhängiger.
Auf die Frage nach neuen Abhängigkeiten von China, das etwa wichtige Komponenten für die Solar- und Windenergie liefert, sagte Scholz, dass man sowohl bei Lieferketten als auch bei Exporten diversifizieren, also auf mehrere Partner setzen müsse. „Ich bin sicher, dass die deutsche Wirtschaft diese Entscheidung jetzt getroffen hat“, fügte er hinzu. Ein Termin für einen Antrittsbesuch in Peking stehe noch nicht fest.
Scholz betonte, dass das Streben nach Unabhängigkeit für alle Bereiche und auch für Rohstoffe gelten müsse. So bemühe man sich etwa bei dem für die Herstellung von Hightech-Produkten wichtigen Lithium, mehrere Lieferanten in der Welt zu finden. In Anspielung auf russisches Gas betonte er, dass Firmen mehrere Partner auch dann suchen sollten, wenn ein Anbieter ein besonders billiges Produkt offeriere. Die Bundesregierung strebe diese Unabhängigkeit auch in der Produktion von strategisch wichtigen Gütern wie Halbleiter an. Deshalb sei man bereit, Milliarden in den Aufbau von Produktionskapazitäten wie etwa für das IntelINTC.O-Werk in Madgeburg zu investieren. Mehrere kleinere und größere Projekte würden folgen.
Scholz fordert von Unternehmen mehr Unabhängigkeit von China
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