Frankfurt, 02. Feb (Reuters) – Die Volkswagen-Tochter Scania hat den Rechtsstreit über eine hohe Geldbuße wegen des Lkw-Kartells vor dem EU-Gericht in Luxemburg verloren. Die Klage werde abgewiesen und die verhängte Geldbuße von rund 880 Millionen Euro bestätigt, teilte das Gericht am Mittwoch mit.
Scania hatte den Bußgeldbeschluss von 2017 angefochten, weil dieser auf den selben Beweisen beruhte wie ein Vergleichsverfahren der EU-Kommission mit anderen am Kartell beteiligten Herstellern. An diesem hatten sich die Schweden zunächst auch beteiligt, dann aber einen Rückzieher gemacht. Das zweigleisige Vorgehen der EU sei rechtmäßig, erklärte das EU-Gericht.
Die EU-Kommission hatte 2016 gegen die vier europäischen Lkw-Hersteller Daimler, Volvo, Iveco und DAF wegen Preisabsprachen eine Rekordstrafe von fast drei Milliarden Euro verhängt. Auf Daimler als Marktführer entfiel mit etwa einer Milliarde Euro der größte Teil. Das Bußgeld gegen Scania wurde 2017 verhängt. Der Scania-Schwester MAN wurde die Strafe nach der Kronzeugenregelung erlassen, weil sie das Kartell verraten hatte. Das illegale Bündnis bestand der EU zufolge von 1997 bis zur ersten Razzia der Behörde 2011.
Bis 2004 hätten sich Mitglieder der höchsten Führungsebene am Rande von Messen oder Konferenzen abgesprochen mit dem Ziel, den Wettbewerb am Lkw-Markt in Europa zu beschränken.
Scania scheitert mit Klage gegen Strafe im Lkw-Kartell
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