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General Motors forciert Wechsel in die E-Mobilität

Detroit, 02. Feb(Reuters) – Im Rennen um einen Spitzenplatz in der Elektromobilität erhöht General Motors die Schlagzahl. Der im vergangenen Jahr auf Rang zwei unter den US-Autobauern abgerutschte Detroiter Konzern kündigte am Dienstag nach US-Börsenschluss an, mehr als die zuvor bis 2025 geplanten 35 Milliarden Dollar zu investieren, um die Einführung neuer Elektrofahrzeuge zu beschleunigen.

Investitionen in Technologie hätten Vorrang vor höheren Gewinnen, erklärte GM. Für dieses Jahr stellte der US-Autobauer ein Betriebsergebnis zwischen 13 bis 15 Milliarden Dollar in Aussicht. Damit könnte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr sowohl sinken als auch steigen. Für Unsicherheit bei der Prognose sorgen steigende Rohstoff- und Logistikkosten.

Dabei sieht General Motors ein Entspannung in der weltweiten Chip-Knappheit: „Angesichts der sich verbessernden Aussichten für Halbleiter in den USA und China erwarten wir, dass unsere Ergebnisse 2022 stark bleiben“, erklärte das Unternehmen. 2021 steigerte GM den Betriebsgewinn (Ebit) um fast die Hälfte auf 14,3 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand ein Reingewinn von zehn Milliarden Dollar, ein Plus von 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz kletterte um vier Prozent auf 127 Milliarden Dollar.

GM profitierte unter anderem von höheren Preisen für Pickups und SUV sowie robusten Geschäften seiner Finanz- und Leasingtochter. Auch eine milliardenschwere Ausgleichszahlung des südkoreanischen Batterielieferanten LG Electronics für den Massenrückruf des Elektroautos Chevrolet Bolt sorgte dafür, dass GM auf Kurs blieb.

General Motors

SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Konzernchefin Mary Barra will nun das Angebot an erschwinglichen Elektroautos kräftig ausweiten. Dies sei ein Schlüssel zum Erfolg, sagte sie. Der Konzern will nächstes Jahr den elektrischen SUV Equinox der Marke Chevrolet für 30.000 Dollar auf den Markt bringen und arbeitet an einem weiteren, günstigeren Fahrzeug. Damit stößt General Motors in ein Segment vor, das der Rivale Tesla nicht besetzt.

Elon Musk hatte vergangene Woche erklärt, Tesla arbeite nicht an einem Wagen zum Einstiegspreis von 25.000 Dollar. 2020 hatte er noch angekündigt, die selbst entwickelte Batterietechnologie versetze Tesla in die Lage, in drei Jahren E-Autos zu diesem Preis anzubieten. Dies würde die Konkurrenz weiter unter Druck setzen.

Kehrseite der Medaille einer stärker auf günstigere E-Autos ausgerichteten Strategie sind niedrigere Margen. Das zeigt sich in der zurückhaltenden Gewinnprognose von GM. Der Autobauer peilt in diesem und im nächsten Jahr die Auslieferung von 400.000 Elektrofahrzeugen in Nordamerika an. In der Heimatregion sollen bis zur Mitte des Jahrzehnts 20 Elektromodelle auf den Markt kommen, weltweit sind es 30.

Seine über viele Jahrzehnte gehaltene Position als Nummer eins auf dem US-Markt hatte GM wegen des Halbleitermangels im vergangenen Jahr an Toyota verloren. Während der US-Konzern im vergangenen Jahr 2,2 Millionen Fahrzeuge absetzte, kam der japanische Rivale auf 2,3 Millionen Einheiten. 

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