Frankfurt, 20. Jan – Die Forderungen der Gewerkschaft an die großen öffentlichen und privaten Banken nach einem Inflationsausgleich haben bei fast jedem großen Institut Früchte getragen – bis auf die deutsche Tochter der Santander Bank. Die spanische Bank will als einziges großes Geldhaus in Deutschland der Forderung nach der Zahlung einer Inflationsprämie nicht nachgeben, sagt Stefan Wittman von der Gewerkschaft Ver.di. Verdi beharrt auf eine Auszahlung von 1500 Euro für jeden Beschäftigten für das vergangene Jahr und weitere 1500 Euro für 2023, um die Auswirkungen der steigenden Preise zu kompensieren. „Santander ist der einzige große Akteur, der nicht nachgibt“, sagt Wittmann.
Die Bank sei aktuell in Gesprächen mit Ver.di zur Änderung des Haustarifvertrages, schrieb eine Santander-Sprecherin auf Reuters-Anfrage. Auch der Inflationsausgleich sei in die Gespräche kurzfristig aufgenommen worden. „Die Santander Consumer Bank möchte im Sinne aller Mitarbeitenden zeitnah eine einheitliche unternehmensweite Lösung anbieten – unabhängig davon, ob es sich um Filialen, Außendienst oder Verwaltung handelt.“
Am Freitag einigten sich Santander und Ver.di über die Fortführung der Gespräche kommende Woche. Ein verbindliches Angebot von der Bank gibt es laut Gewerkschaft nicht. „Es ist klar, dass die Santander-Führungsetage mit ihrer Ablehnung weder im Betrieb noch öffentlich gut dasteht,“ sagt Oliver Popp, Sprecher des Deutschen Bankangestellten-Verbands.
Santander beschäftigt in Deutschland 4300 Mitarbeiter, rund 1000 davon arbeiten in den Filialen. Die spanische Bank hatte ihren Nettogewinn im dritten Quartal 2022 um elf Prozent gesteigert und einigte sich mit den spanischen Gewerkschaften über eine branchenübergreifende Lohnsteigerung von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unklar ist, ob alle Santander-Beschäftigte aus der Lohnerhöhung profitieren werden.
Santander gibt Forderungen der Gewerkschaft nach Inflationsprämie nicht nach
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Luciano Teixeira auf Pixabay
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