Freitag, April 26, 2024
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Russland nimmt in der Ukraine Langstrecken-Waffen ins Visier

London, 18. Jul (Reuters) – Russland konzentriert sich in der Ukraine nach eigenen Angaben auf die Zerstörung von Langstrecken- und Artilleriewaffen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe Kommandeuren befohlen, dies zu ihrer Priorität zu machen, teilte sein Ministerium am Montag mit. Die Ukraine hatte zuvor berichtet, seit kurzem aus dem Westen gelieferte Waffen für erfolgreiche Angriffe auf russische Nachschublinien einzusetzen. Das Moskauer Verteidigungsministerium warf der ukrainischen Armee dagegen vor, Wohngebiete in russisch kontrollierten Donbass-Gebieten anzugreifen. Großbritannien teilte mit, laut Geheimdienstinformationen verstärke Russland mit Söldnern der Gruppe Wagner seine Truppen an der Front.

Schoigu inspizierte seinem Ministerium zufolge die in der Ukraine kämpfende Wostok-Gruppe. Er habe dem Kommandeur aufgetragen, „den Langstrecken- und Artilleriewaffen des Feindes Priorität einzuräumen“. Erst am Samstag hatte Schoigu demnach eine Verstärkung der Militäroperationen angeordnet. Damit sollten Raketen- und Artillerieeinsätze auf zivile Ziele im Donbass verhindert werden. Das Ministerium warf der Ukraine auch vor, absichtlich Weizenfelder und Getreidesilos in Brand zu setzen.

UKRAINE: WESTLICHE LANGSTRECKENWAFFEN ZEIGEN WIRKUNG

Seit der russischen Invasion am 24. Februar haben die USA und ihre Verbündeten der Ukraine Militärgüter im Milliardenwert geliefert. Dazu gehören auch Langstreckenwaffen, die nach Angaben aus Kiew im Kampf ihre Wirkung zu entfalten beginnen. So sollen ukrainische Truppen erfolgreich rund 30 russische Logistikzentren und Munitionslager attackiert und dabei kürzlich aus dem Westen erhaltene Mehrfachraketenwerfer eingesetzt haben. Informationen zum Kampfgeschehen beider Seiten können unabhängig nicht bestätigt werden.

Das britische Verteidigungsministerium teilte unter Verweis auf Geheimdienst-Erkenntnisse mit, die Söldnergruppe Wagner senke ihre Rekrutierungsstandards und stelle auch verurteilte Straftäter sowie bisher für den Einsatz gesperrte Personen ein. Dies könne potenziell Auswirkungen auf die Schlagkraft des russischen Militärs haben. Russland spricht bei seinem Vorgehen in der Ukraine von einer Spezialoperation mit dem Ziel, militärische Kapazitäten in der Ukraine zu zerstören sowie gegen als gefährlich eingestufte Nationalisten vorzugehen. Die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten sehen darin einen Vorwand für einen Angriffskrieg. 

Nach jüngsten Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Russland bisher mehr als 3000 Marschflugkörper eingesetzt. Hinzu kämen zahllose Angriffe auch mit Artillerie. Vor allem im Donbass erzielen die russischen Truppen Geländegewinne. 

Das ukrainische Generalstab berichtete, in mehreren Orten der Region Donezk seien russische Angriffe zurückgeschlagen worden. Kampfhandlungen gebe es aktuell nahe Horliwka zwischen den Städten Luhansk und Donezk. In der umkämpften Stadt Mykolaiw im Süden der Ukraine hat es nach ukrainischen Angaben in der Nacht mindestens zehn Explosionen gegeben. Informationen über Opfer lägen zunächst nicht vor.

Russland nimmt in der Ukraine Langstrecken-Waffen ins Visier

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Titelfoto: Symbolfoto

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