Moskau, 20. Sep – Spekulationen auf eine nahende Verhängung des Kriegsrechts in Russland schickt die dortigen Börsen auf Talfahrt. Die Leitindizes der Moskauer Börse fielen am Dienstag zeitweise um mehr als zehn Prozent. Das ist für beide der größte Kursrutsch seit einem halben Jahr.
Genährt wurden die Spekulationen von der Verabschiedung eines Gesetzes durch das russische Parlament, das Strafen für Vergehen wie Desertion oder Gehorsamsverweigerung während einer Mobilmachung oder in Kampf-Situationen verschärft. Es herrsche Furcht, dass das Kriegsrecht verhängt und eine Generalmobilmachung angeordnet werde, sagte Analyst Kiril Komarow vom Vermögensverwalter Tinkoff. Nervös machten Investoren außerdem die geplanten Referenden in den besetzten ukrainischen Gebieten über einen Beitritt zu Russland sowie das Dekret des russischen Präsident Wladimir Putin zur Steigerung der Verteidigungsausgaben.
Darüber hinaus belasteten Medienberichte über geplante zusätzliche Steuern für Exporteure von Erdgas, Flüssiggas und Erdöl die Stimmung, erläuterten die Analysten des Brokerhauses BCS Express. Energiekonzerne wie Gazprom dominieren die russischen Leitindizes.
Russische Börse auf Talfahrt – Furcht vor Kriegsrecht
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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