Sonntag, November 17, 2024
StartBörseRisikovorsorge und M&A-Flaute drücken Gewinn der Bank of America

Risikovorsorge und M&A-Flaute drücken Gewinn der Bank of America

New York, 17. Okt – Beim zweitgrößten US-Kreditinstitut Bank of America ist der Gewinn im dritten Quartal aufgrund höherer Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle eingebrochen. Der den Aktionären zuzurechnende Nettogewinn sank um neun Prozent auf 6,6 Milliarden US-Dollar von 7,3 Milliarden im Vorjahr, wie das Geldhaus am Montag mitteilte. Dennoch beobachtet Bankchef Brian Moynihan ein starkes Kundenwachstum. „Die zunehmende Kundenaktivität steigerte die Einnahmen um acht Prozent,“ erklärte Moynihan am Montag. 

Die Zinswende brachte im Privatkundengeschäft einen Ertragsplus von zwölf Prozent ein. Die Nachfrage nach Konsumenten- und Firmenkredite sei „recht gut“, erklärte Finanzvorstand Alastair Borthwick am Montag. Die Nettozinserträge stiegen um 24 Prozent. Die US-Notenbank Fed hatte im Kampf gegen die hohe Inflation kräftig an der Zinsschraube gedreht. Der Leitzins liegt nun bei 3 bis 3,25 Prozent und weitere Zinserhöhungen zeichnen sich ab. 

„Die Bank of America profitierte von einem höheren Zinsumfeld sowohl aus den Erträgen der neu ausgegeben Kredite als auch aus der wachsenden Zahl von Einlegern“, erklärte Siddharth Singhai, Chief Investment Officer bei der Investmentgesellschaft Ironhold Capital.

Im Investmentbanking setzt sich dagegen der Trend einer Abkühlung auch bei der Bank of America fort: Die Provisionen brachen in diesem Bereich im Vergleich zum Rekordjahr 2021 um 46 Prozent ein. Der aggressive Anti-Inflations-Kurs der Fed befeuert Rezessionssorgen. Dennoch habe die Bank noch keine Investmentbanker entlassen, sagte Borthwick. Das Institut erhöhte demnach sogar die Mitarbeiterzahl um 5000 Beschäftigte im dritten Quartal und stellte unter anderem mehr Risikoberater ein. Auch die Rivalen JP Morgan, Morgan Stanley und Wells Fargo hatten für das dritte Quartal zum Teil herbe Gewinnrückgänge aufgrund der Flaute bei M&A-Deals gemeldet.

Die Risikovorsorge für potenzielle Kreditausfälle belief sich bei der Bank of America im Zeitraum von Juli bis September auf 378 Millionen Dollar. Dagegen hatte das Institut vor einem Jahr noch Rückstellungen in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar aufgelöst. 

Risikovorsorge und M&A-Flaute drücken Gewinn der Bank of America

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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