Berlin, 07. Dez – Die Ampel-Koalition will die gesetzliche Verpflichtung zum Einbau intelligenter Stromzähler Regierungskreisen zufolge Anfang nächsten Jahres beschließen. Der Gesetzentwurf solle in Kürze vom Kabinett gebilligt und im ersten Quartal 2023 im Bundestag beschlossen werden, sagten Regierungsvertreter am Mittwoch. Geregelt wird damit, dass bis spätestens 2032 diese Stromzähler (Smart-Meter) flächendeckend eingebaut sind.
So kann zum einen das Stromnetz besser gesteuert werden, da die Betreiber so erstmals genaue Informationen zu Zeitpunkt und genauem Ort bekommen können. Zum anderen müssen so ab 2026 für Verbraucher sogenannte dynamische Stromtarife angeboten werden. Das heißt, zu bestimmten Zeiten ist Elektrizität billiger, zu anderen teurer. So kann auf die schwankende Produktion von Wind- und Solarstrom reagiert werden. Der Einbau soll Haushalte nicht mehr als 20 Euro kosten – soviel wie ein moderner Zähler derzeit.
„Der Smart-Meter-Rollout hat bislang noch nicht das für die Energiewende erforderliche Tempo erreicht“, heißt es in dem Gesetzentwurf des Wirtschaftsministeriums, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt und über den sie bereits vergangene Woche berichtet hatte. Sicherheitsbedenken und daher komplizierte Genehmigungsverfahren über das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie andere bürokratische Hürden hätten bislang die Verbreitung der Zähler behindert. Dies soll mit den neuen Regelungen vereinfacht werden.
Das Gesetz schreibt den Betreibern der Messstellen Quoten nach Jahreszahlen vor, bis wann ihre Kunden mit den Zählern ausgestattet sein sollen. Die Zähler sollen so bis spätestens 2032 flächendeckend im Einsatz sein. Ausgetauscht werden sie meist nach Ablauf der Eichfrist. Ab 2025 wird der Einbau in Haushalten und Gewerbebetrieben verpflichtend, ab 2028 auch für die Industrie. Bis 2032 sollen die Zähler insgesamt zu mindestens 95 Prozent verbreitet sein.
HAUSHALTE SOLLEN SPAREN KÖNNEN
Die Bürger würden unterm Strich mit den Smart-Metern Geld sparen, heißt es in dem Entwurf weiter. Die auf 20 Euro begrenzten Kosten rechneten sich: „Dem steht ein durch die Novelle erheblich erhöhtes zusätzliches Erlöspotenzial durch intelligente Messsysteme gegenüber.“ Die Zähler zeigen den Verbrauch viertelstündlich an. Sie machen es so möglich, Stromfresser zu identifizieren. Flexible Stromtarife können zudem mit diesen Zählern ausgenutzt werden, da mit ihnen etwa Ladepunkte für E-Autos oder Wärmepumpen zu Zeiten günstigen Stroms angesteuert werden können.
Regierungskreise – Gesetz für Einbau intelligenter Stromzähler Anfang 2023
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Alexander Stein auf Pixabay
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