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Regelinsolvenzen in Deutschland sinken im Januar um gut 17 Prozent

Berlin, 10. Feb (Reuters) – Trotz der Omikron-Welle ist in Deutschland kein starker Anstieg der Firmenpleiten in Sicht. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen sank im Januar um 17,2 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.

Im Dezember hatte es noch ein Plus von 18 Prozent gegeben. „Die Insolvenzzahlen waren im Verlauf der Corona-Krise durch gesetzliche Sonderregelungen und Wirtschaftshilfen zeitweise deutlich zurückgegangen“, erläuterte das Amt. Seit Mai 2021 sind keine Sonderregeln mehr in Kraft.

Die vorläufige Zahl der beantragten Regelinsolvenzverfahren gibt frühe Hinweise auf die künftige Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen. Für diese liegen derzeit endgültige Ergebnisse nur bis November 2021 vor. In diesem Monat meldeten die Amtsgerichte 1094 Firmenpleiten und damit 4,6 Prozent mehr als im November 2020.

Damit stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen seit September 2019 zwar erstmals wieder. Dies waren aber fast 23 Prozent weniger als im Vergleich zum November 2019, also vor der Corona-Krise. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Amtsgerichte auf rund 0,5 Milliarden Euro. Im November 2020 hatten sie noch bei knapp 1,4 Milliarden Euro gelegen.

Regelinsolvenzen

Das IWH-Institut aus Halle geht auch für die nächsten Monate von wenig Firmenpleiten aus. „Die Nachwirkungen der Pandemie werden sich vollumfänglich erst nach Auslaufen der großzügigen Kurzarbeitergeld-Regelungen in den Insolvenzzahlen zeigen“, sagte IWH-Experte Steffen Müller jüngst. „Mit massiven Jobverlusten ist aber auch dann nicht mehr zu rechnen.“

Vor allem die Gastronomie ist von den Maßnahmen im Kampf gegen die Virus-Pandemie stark betroffen. Laut einer Analyse des Informationsdienstleisters CRIF, in der mehr 100.000 Unternehmen ausgewertet wurden, zeigt ein erhöhtes Insolvenzrisiko in der Branche.

Demnach gelten derzeit 16.567 Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés in Deutschland als insolvenzgefährdet. Das seien 16,2 Prozent der analysierten Betriebe. Im Januar 2020 – vor der Corona-Pandemie – lag die Zahl insolvenzgefährdeter Gastronomiefirmen bei 12.662 oder bei einem Anteil von 12,4 Prozent. Binnen zwei Jahren stieg damit die Zahl der finanziell stark angeschlagenen Betriebe fast um ein Drittel.

Regelinsolvenzen in Deutschland sinken im Januar um gut 17 Prozent

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