Nablus, 25. Okt – Israelische Sicherheitskräfte haben einen Anführer der zunehmend einflussreicher werdenden palästinensischen Miliz Löwengrube und vier weitere Menschen bei einer Razzia in Nablus getötet. Die Sicherheitskräfte waren in der Nacht zum Dienstag mit einem massiven Aufgebot in die Stadt im Westjordanland eingedrungen und lieferten sich Feuergefechte mit Dutzenden Milizionären, die von Steine werfenden Demonstranten unterstützt wurden. Nach palästinensischen Angaben wurde Wadi al-Huh getötet, der bei der Löwengrube für die Herstellung von Rohrbomben und Waffenbeschaffung verantwortlich sein soll.
Die Löwengrube besteht hauptsächlich aus jungen Bewaffneten aus Nablus, die sich unabhängig von den dominierenden palästinensischen Gruppierungen Fatah und Hamas sehen. Die Gruppe ist im vergangenem Jahr rasch gewachsen und hat sich mehrmals Gefechte mit dem israelischen Militär geliefert. Ein klares politisches Ziel hat sie nicht. Nach Angaben führender Palästinenser ist die Löwengrube aus der wachsenden Frustration unter Jugendlichen in Nablus durch Konfrontationen mit jüdischen Siedlern und israelischem Militär entstanden. Die Stadt hatte sich in den vergangenen Monaten zum Brennpunkt der Auseinandersetzungen zwischen israelischen Kräften und Palästinensern entwickelt.
In der Altstadt von Nablus waren am Dienstag die Gassen mit Glasscherben und Metall-Splittern bedeckt. Bei den Gefechten wurden mindestens 20 Menschen verletzt, darunter auch Bewaffnete der Palästinensischen Autonomiebehörde. Ein Palästinenser wurde am Dienstag bei Protesten nahe der Stadt Nabi Saleh nach palästinensischen Angaben von Israelis erschossen.
Razzia in Nablus – Israelisches Militär tötet Milizen-Anführer
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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