Donnerstag, März 28, 2024
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Politiker würdigen verstorbenen Sowjet-Präsidenten Gorbatschow

Moskau, 31. Aug – Nach dem Tod des letzten Präsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, hat das russische Staatsoberhaupt Wladimir Putin sein tiefes Beileid ausgedrückt. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte in der Nacht auf Mittwoch Putins Sprecher Dmitri Peskow. Deutsche und internationale Politiker würdigten in ersten Reaktionen Gorbatschows Bedeutung für die Bundesrepublik und insbesondere für die Wiedervereinigung. Der Friedensnobelpreisträger starb den Berichten zufolge im Alter von 91 Jahren. 

Die Präsidentin der Eurpäischen Kommission, Ursula von der Leyen erklärte: „Michail Gorbatschow war eine vertrauenswürdige und geachtete Führungspersönlichkeit. Er spielte eine entscheidende Rolle bei der Beendigung des Kalten Krieges und dem Fall des Eisernen Vorhangs.

Er machte den Weg frei für ein freies Europa … Dieses Vermächtnis werden wir nicht vergessen.“ Der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), Antonio Guterres schrieb, Gorbatschows sei ein einzigartiger Staatsmann gewesen, der den Lauf der Geschichte verändert habe. „Die Welt hat eine überragende Führungspersönlichkeit, einen engagierten Multilateralisten und unermüdlichen Verfechter des Friedens verloren.“ Der britische Premierminister Boris Johnson teilte auf Twitter mit, dass er immer den Mut und die Integrität Gorbatschows bewundert habe. „In Zeiten von Putins Aggression in der Ukraine bleibt sein unermüdlicher Einsatz für die Öffnung der sowjetischen Gesellschaft ein Vorbild für uns alle.“

Auf Seiten der Bundesregierung schrieb Landwirtschaftsminister Cem Özdemir auf Twitter: „Viele Menschen haben Michail Gorbatschow Gutes zu verdanken, gerade wir in Deutschland. Sein Tod bedrückt. In dieser Zeit noch mehr.“ Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger erklärte ebenfalls, Deutschland habe Gorbatschow viel zu verdanken. „Er leitete das Ende des kalten Krieges ein, ermöglichte Deutschlands Wiedervereinigung und schenkte seinem Land ein demokratisches Momentum.“ 

„Ohne Michail Gorbatschow wären die friedlichen Revolutionen in den Ländern des Ostblocks, bei uns, so nicht denkbar gewesen“, schrieb die Vize-Präsidentin des Bundestages, Katrin Göring-Eckardt, auf Twitter. „Seine Worte haben uns, haben mich, ermutigt, stark gemacht.“ Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz erklärte: „Ohne Michail Gorbatschow wäre die deutsche Einheit in Freiheit nicht möglich gewesen. Die CDU trauert um einen Staatsmann, dem Deutschland vertrauen konnte und der uns vertraut hat.“

Gorbatschow wurde 1985 im Alter von 54 Jahren Generalsekretär der Kommunistischen Partei. Er setzte an, das System durch politische und wirtschaftliche Freiheiten zu reformieren. Dabei erlaubte seine „Glasnost“-Politik der Transparenz nicht nur Kritik an Partei und Staat. Sie ermuntert Nationalisten, die Unabhängigkeit etwa für die baltischen Staaten forderten. Viele Russen vergaben ihm nicht die Verwerfungen, die durch seine Reformen ausgelöst wurden. Als prodemokratische Demonstrationen 1989 den Ostblock erfassten, verzichtete Gorbatschow auf den Einsatz von Gewalt. Am 25. Dezember 1991 erklärte er im Fernsehen seinen Rücktritt. Aus der Sowjetunion gingen 15 Einzelstaaten hervor.

Politiker würdigen verstorbenen Sowjet-Präsidenten Gorbatschow

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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