Frankfurt, 30. Sep – In der Hoffnung auf Details zur Finanzierung des britischen Entlastungspakets decken sich Anleger wieder mit Pfund Sterling ein. Die Währung verteuerte sich am Freitag um ein knappes Prozent auf 1,1212 Dollar, nachdem sie zu Wochenbeginn auf ein Rekordtief von 1,0382 Dollar gefallen war.
Die neue britische Premierministerin Liz Truss und der Schatzkanzler Kwasi Kwarteng wollen sich im Tagesverlauf mit dem Chef des Office for Budget Responsibility (OBR), eines unabhängigen Komitees zur Kontrolle der Staatsfinanzen, treffen. Sie wollen den Angaben zufolge die Prognosen für den Haushalt und die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Monate diskutieren.
Dieses außerplanmäßige Treffen sei sehr ungewöhnlich und ein Indiz für den hohen Druck, unter dem die Beteiligten stünden, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Die Beteiligung des OBR dämpfe allerdings die Sorgen der Anleger im Zusammenhang mit dem bislang nicht gegenfinanzierten Steuerpaket, sagte Volkswirt Tapas Strickland von der National Australia Bank.
Vergangene Woche hatte Kwarteng milliardenschwere Steuersenkungen und ein Entlastungspaket für Energieverbraucher vorgestellt. Dies schürte Furcht vor einer ausufernden Staatsverschuldung. Investoren flohen daraufhin aus dem Pfund und warfen britische Staatsanleihen aus ihren Depots. Um die Nerven zu beruhigen, pumpte die Bank von England (BoE) daraufhin frisches Geld in die Finanzmärkte. Diese Liquiditätsspritze erschwert ihr allerdings den Kampf gegen die galoppierende Inflation.
Pfund im Aufwind – Sorge um Staatsfinanzen geringer
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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