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Papst Franziskus verurteilt Todesstrafen im Iran

Vatikanstadt/Berlin, 09. Jan – Papst Franziskus hat den Iran wegen der Todesurteile gegen Demonstranten scharf kritisiert. „Das Recht auf Leben ist auch dort bedroht, wo die Todesstrafe weiterhin verhängt wird, wie in diesen Tagen im Iran nach den jüngsten Demonstrationen, die einen größeren Respekt für die Würde der Frauen fordern“, sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche am Montag in seiner jährlichen Ansprache an die beim Vatikan akkreditierten Diplomaten. Die Todesstrafe könne nicht für eine angebliche staatliche Gerechtigkeit eingesetzt werden, da sie weder abschreckend wirke noch den Opfern Gerechtigkeit widerfahren lasse, „sondern nur den Durst nach Rache schürt“. Der Papst bekräftigte seinen Appell, die Todesstrafe weltweit abzuschaffen.

Es ist die bislang schärfste Kritik des Papstes am Vorgehen der iranischen Führung gegen die landesweiten Proteste, die nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam im vergangenen September ausgebrochen sind. Erst am Samstag wurden zwei weitere Todesurteile vollstreckt. Zwei Männer wurden hingerichtet, die während der Proteste gegen die Führung einen Angehörigen der Sicherheitskräfte getötet haben sollen. Insgesamt sind bislang vier Todesurteile vollstreckt worden. Amnesty International spricht von Scheinprozessen, um die Demonstranten einzuschüchtern, und von erzwungenen Geständnissen. Der Menschenrechtsorganisation zufolge droht mindestens 26 weiteren Angeklagten die Todesstrafe.

Die Regierung in Berlin reagierte „mit Entsetzen“ auf die jüngsten Hinrichtungen: „Die Bundesregierung verurteilt auf das Schärfste, dass das iranische Regime weiterhin auf die Todesstrafe setzt als Mittel der Unterdrückung“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Deutschland forderte die Islamische Republik erneut und eindringlich auf, keine weiteren Todesurteile zu vollstrecken und die Todesstrafe unverzüglich abzuschaffen. Gemeinsam mit den internationalen Partnern werde man den Druck auf die Regierung in Teheran weiter erhöhen und „auf die Achtung der Menschenrechte im Iran hinwirken“. Alle zu Unrecht Inhaftierten müssten unverzüglich freigelassen werden. 

Papst Franziskus verurteilt Todesstrafen im Iran

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Bernd Marx auf Pixabay

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