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Öl- und Gaskonzern OMV bekommt neuen Kernaktionär aus Abu Dhabi

Dubai/Wien, 21. Dez – Beim österreichischen Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV kommt es zu einer Veränderung der Aktionärsstruktur. Der langjährige Kernaktionär Mubadala, der Staatsfonds aus Abu Dhabi, verkauft seinen 24,9-Prozent-Anteil an der OMV an die ebenfalls staatliche Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc)ADNOC, wie die beiden Unternehmen am Mittwoch bekanntgaben. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor unter Berufung auf zwei mit der Situation vertraute Personen über den Eigentümerwechsel berichtet. Der OMV-Anteil wird nach Refinitiv-Daten mit 4,1 Milliarden Dollar bewertet. 

Größter Aktionär der OMV ist die österreichische Staatsholding ÖBAG, die 31,5 Prozent hält und mit Mubadala seit mehr als 20 Jahren einen Syndikatsvertrag hält. Die ÖBAG ist eigenen Angaben zufolge über den Eigentümerwechsel informiert worden. „Sollten die behördlichen Genehmigungen erteilt werden, wäre die Adnoc ein langfristig orientierter, strategischer Partner für alle Geschäftsfelder der OMV“, heißt es in einer Mitteilung der Holding. Ziel der ÖBAG bleibe weiterhin, die langfristige Wertsteigerung der OMV sicherzustellen und die Standortinteressen zu wahren. 

Für Adnoc, einen der weltweit größten Erdölproduzenten, bedeutet der Schritt eine Stärkung des Chemiebereichs. Erst im Frühjahr einigten sich Adnoc und Mubadala darauf, dass Adnoc den 25-Prozent-Anteil am Petrochemiekonzern Borealis übernimmt, an dem OMV 75 Prozent hält. Darüber hinaus sind Adnoc und Borealis Eigentümer des Joint Ventures Borouge, ein Anbieter von Polyolefinlösungen. „Die Transaktion stellt den nächsten wichtigen Meilenstein für Adnoc dar, um seine ehrgeizige Wachstumsstrategie im Bereich der Chemie im In- und Ausland zu beschleunigen und steht im Einklang mit der langfristigen Investitionsstrategie von Mubadala“, teilte das Unternehmen mit. 

Auch die OMV setzt in Zukunft stark auf das Chemiegeschäft. Bis spätestens 2050 soll das Öl- und Gasgeschäft eingestellt werden und das Unternehmen klimaneutral werden. Als Wachstumstreiber sehen die Österreicher den Petrochemiekonzern Borealis. Der Konzern stellt hochwertige Kunststoffe, sogenannte Polyolefine her, die für die Herstellung von Kunststoffprodukten benötigt werden. Sie kommen in verschiedenen Branchen, wie Energie, Automobil, Verpackung, Bau oder Gesundheitswesen zum Einsatz. Das Gasgeschäft bleibe aber vorerst weiterhin ein wichtiges Geschäftssegment. In Norwegen investiert die OMV nun etwa mit Partner fast 900 Millionen Euro in die Erschließung des Gasfeldes Berling.

Öl- und Gaskonzern OMV bekommt neuen Kernaktionär aus Abu Dhabi

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Copyright [ifeelstock] /Depositphotos.com

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