Donnerstag, März 28, 2024
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OECD – Einwanderung steigt 2021 und 2022 an

Update Paris/Berlin, 10. Okt – Die Migration in westliche Industrienationen hat nach einem Rückgang während der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr um mehr als ein Fünftel zugenommen. Auch in diesem Jahr erwarte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) „nicht nur wegen des hohen Zustroms von Geflüchteten aus der Ukraine, sondern auch als Reaktion auf den weltweiten Arbeitskräftemangel“ einen weiteren Anstieg, sagte Generalsekretär Mathias Cormann am Montag in Paris.Für Deutschland sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass 2022 zum Einwanderungsstärksten Jahr seit der Wiedervereinigung wird, sagte Thomas Liebig, Migrationsexperte der OECD. 

Laut Lagebericht sind knapp fünf Millionen Menschen im vergangenen Jahr in die OECD-Staaten eingewandert. Das sei ein Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zum Corona-geprägten Jahr 2020, in dem die Migrationsbewegungen stark zurückgegangen waren. In den OECD-Ländern – dazu gehören die Länder der EU sowie Partnerstaaten wie Chile, die USA oder Japan – wurden 2021 über eine Million Asylanträge gestellt, ein Anstieg um 28 Prozent im Vorjahresvergleich. Die wichtigsten Herkunftsländer waren Nicaragua, Afghanistan und Syrien. 

Die Beschäftigungszahlen der Zugewanderten verbesserten sich den Angaben zufolge. In den Industriestaaten waren sieben von zehn Zuwanderern im vergangenen Jahr beschäftigt. Bei den Einheimischen lag der Beschäftigungsgrad nur ein Prozentpunkt höher. Eine wichtige Gruppe der zugewanderten Beschäftigten sind laut OECD (ehemalige) internationale Studenten. Über die Hälfte der Studenten in Deutschland befinden sich fünf Jahre nach der Einreise weiterhin im Land, vor allem für Arbeitszwecke. Damit belegt Deutschland nach Kanada den Spitzenplatz im OECD-Raum. 

IM ZUGE DES UKRAINE-KRIEGES AUCH 2022 ERHÖHTE ZUWANDERUNG 

Seit Kriegsanfang bis Mitte September sind laut Lagebericht fast fünf Millionen Geflüchtete aus der Ukraine in der OECD registriert worden. Dies sei „die größte Flüchtlingswelle in den OECD-Ländern seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagte Cormann.Fast eine Million Ukrainer und Ukrainerinnen hätten Schutz in Deutschland gefunden. Innerhalb der OECD hat nur Polen mehr Menschen aufgenommen. Man befinde sich sieben Monate nach Kriegsbeginn in einer kritischen Fase. Die Menschen müssten einerseits integriert werden und anderseits mit Blick auf einer möglichen Rückkehr wichtiges Wissen zum Wiederaufbau vermittelt bekommen. 

In Deutschland gab es von Februar bis August 2022 laut Statistischem Bundesamt eine Nettozuwanderung – Zuzüge abzüglich Fortzüge – von 1,122 Millionen Personen. „Eine ähnlich hohe Nettozuwanderung wie im bisherigen Jahresverlauf 2022 gab es seit der Deutschen Vereinigung nur in den Jahren 1992 (782.000 im Gesamtjahr) infolge der Grenzöffnungen in Osteuropa und des Kriegs in Jugoslawien sowie 2015 (1,139 Millionen) mit der damaligen Fluchtzuwanderung“, hieß es.

OECD – Einwanderung steigt 2021 und 2022 an

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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