Seoul, 15. Jan (Reuters) – Nordkorea hat nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA offenbar am Freitag ballistische Raketen von einer mobilen Abschussrampe auf einem Zug gestartet. Wie KCNA am Samstag mitteilte, sei eine Abschussübung in der Provinz Nord-Pyongan abgehalten worden, um die Leistungsfähigkeit des schienengestützten Regiments überprüfen und beurteilen zu können.
Das Land habe das schienengestützte System zum ersten Mal im vergangenen September getestet und erklärte, es sei als möglicher Gegenschlag gegen bedrohliche Kräfte gedacht. Nach Angaben der südkoreanischen Generalstabschefs flogen zwei ballistische Kurzstreckenraketen rund 430 Kilometer weit und erreichten eine maximale Höhe von 36 Kilometern, nachdem sie an der Nordwestküste Nordkoreas in Richtung Osten gestartet waren.
Seit Anfang des Jahres hat Nordkorea in einer ungewöhnlich schnellen Folge von Waffentests drei ballistische Raketen gestartet. Bei den beiden vorangegangenen Starts handelte es sich um sogenannte Hyperschallraketen, die hohe Geschwindigkeiten erreichen und nach dem Start manövrieren können.
Stunden vor der jüngsten Testübung hat Nordkorea die Vereinigten Staaten für die Verhängung neuer Sanktionen als Reaktion auf die vorangegangenen Raketenstarts scharf kritisiert, sie als Provokation bezeichnet und vor einer harten Reaktion gewarnt. Die US-Regierung verhängte bereits am Mittwoch die ersten Sanktionen gegen Pjöngjang und forderte den UN-Sicherheitsrat auf, mehrere nordkoreanische Personen und Organisationen auf eine schwarze Liste zu setzen.
Nordkorea sind Tests von Raketen und Atomwaffen nach einer Resolution des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen untersagt. Versuche, den international nahezu vollständig isolierten Staat auf diplomatischem Wege davon abzubringen, sind bislang nicht erfolgreich verlaufen.
Nordkorea testete offenbar ballistische Raketen von Zug aus
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