Montag, November 25, 2024
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Niederländisches Ratsmitglied sieht EZB vor „Halbzeit“ bei Zinserhöhungen

Frankfurt, 18. Nov (Reuters) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrem Zinserhöhungskurs aus Sicht des niederländischen Notenbankchefs Klaas Knot noch eine große Strecke vor sich, die Zinsen ihren Höhepunkt erreicht haben. „Wir haben immer noch einen langen Weg zu gehen“, sagte Knot am Freitag in einer Diskussionsrunde auf dem European Banking Congress in Frankfurt. In einer Phase, in der es monatlich bei der Inflation Überraschungen gebe und in der die Kerninflation, in der die schwankungsreichen Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden, weiter anziehe, sei er mehr besorgt zu wenig zu tun als zu viel.

Die Inflation im Euro-Raum war im Oktober auf 10,6 Prozent hochgeschnellt – das höchste Niveau seit Einführung des Euro 1999. Damit liegt das Inflationsziel der EZB inzwischen mehr als fünf Mal so hoch wie das Ziel der EZB von zwei Prozent.

Frankfurt/Berlin, 18. Nov – Die Europäisches Zentralbank wird laut Ratsmitglied Klaas Knot auf ihrem Zinserhöhungskurs wohl bald ein neutrales Niveau erreichen, das die Wirtschaft nicht mehr anschiebt. Der niederländische Notenbankchef erwartet, dass es mit dem Zinsentscheid auf der nächsten Sitzung im Dezember bereits so weit sein wird. „Dann werden wir das Wirtschaftswachstum nicht mehr stimulieren, es aber auch noch nicht verlangsamen“, sagte Knot am Freitag auf dem European Banking Congress in Frankfurt. Um in einem Fußballbild zu bleiben, sei damit aber erst „die Halbzeit“ erreicht. Diese biete Gelegenheit, die weitere Strategie festzulegen. Für die EZB sei klar, dass das Zinsniveau zur Eindämmung der ausufernden Inflation von zuletzt 10,6 Prozent im Euroraum auf den restriktiven Bereich angehoben werden müsse.

Denn es gelte, die wirtschaftliche Nachfrage zu dämpfen: „Unsere Reaktion muss entschlossen sein“, sagte Knot mit Blick auf die Inflationsgefahren. Wie schnell die EZB auf dem Zinserhöhungskurs unterwegs sein werde und wie stark die Wirtschaft letztlich gebremst werden müsse, sei noch ungewiss. Darüber werde von Zinssitzung zu Zinssitzung entschieden. Doch je weiter die EZB das Zinsniveau in den restriktiven Bereich treibe, desto wahrscheinlicher werde es, dass das Tempo bei den Erhöhungen heruntergefahren werde könne. „Auf jeden Fall werde sich die EZB von dem Gedanken leiten lassen, dass die Gefahr einer dauerhaft hohen Inflation ausgeschlossen werden müsse.

EZB-Chefin Christine Lagarde hat auf dem Bankenkongress weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Für die nächste Sitzung am 15. Dezember wird am Finanzmarkt mit einer großen Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen, dass der Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, um einen halben Punkt auf 2,00 Prozent angehoben wird. Aber auch ein größerer Schritt um 0,75 Prozentpunkte wie im September und Oktober wird nicht ausgeschlossen.

Niederländisches Ratsmitglied sieht EZB vor „Halbzeit“ bei Zinserhöhungen

Quelle: Reuters

Bildquelle: Bild von Jolande auf Pixabay

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