Freitag, November 8, 2024
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Neue Fusionsspekulationen beflügeln Diagnostikkonzern Qiagen

Frankfurt, 11. Okt – Seit der geplatzten Übernahme durch den US-Laborausrüster Thermo Fisher 2020 machen immer wieder Spekulationen über einen Kauf von Qiagen die Runde. Nun soll der Dax-Konzern mit dem amerikanischen Wettbewerber Bio-Rad Laboratories über eine Fusion verhandeln. Die Gespräche würden bereits seit einiger Zeit geführt, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine Einigung sei jedoch nicht in den nächsten Wochen zu erwarten, womöglich gebe es auch gar keine. Anleger griffen dennoch zu: Die Aktien von Qiagen stiegen im frühen Handel um bis zu sieben Prozent auf 44,75 Euro und steuerten auf den größten Tagesgewinn seit etwa zweieinhalb Jahren zu.

Ein Qiagen-Sprecher wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Bei der kalifornischen Bio-Rad war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die auch in den USA notierten Qiagen-Aktien waren im späten Handel an der Wall Street am Montag um acht Prozent in die Höhe geschossen, während die Anteilsscheine von Bio-Rad um knapp zehn Prozent einbrachen. Laut Wall Street Journal könnte ein Deal zwischen den Unternehmen mehr als zehn Milliarden Dollar schwer sein. Qiagen wird derzeit an der Börse mit etwa 10,2 Milliarden Euro (9,9 Milliarden Dollar) bewertet, Bio-Rad zum Börsenschluss am Montag mit knapp 11,7 Milliarden Dollar. 

Nach Einschätzung der Berenberg Bank bringt ein Zusammenschluss beiden Unternehmen Vorteile. Wichtig seien dabei die Bedingungen, da nicht klar sei, ob ein solcher Deal für die Qiagen-Aktionäre attraktiv wäre. Zudem könnte es bei einigen Bereichen, in denen es Überschneidungen gibt, kartellrechtliche Bedenken geben, erklärte Analyst Odysseas Manesiotis.

Thermo Fisher wollte Qiagen 2020 für 11,3 Milliarden Euro kaufen. Die Übernahme scheiterte aber an den Aktionären, die das Angebot wegen der besseren Geschäftsaussichten von Qiagen im Zuge der Pandemie als zu niedrig ablehnten. Das auf Tests zum Nachweis von Krankheiten sowie Laborgeräte spezialisierte Unternehmen profitierte damals von einer starken Nachfrage nach Coronatests. Auch im vergangenen Jahr hatte es mehrmals Fusionsspekulationen um Qiagen gegeben. In Medienberichten wurden der französische Rivale Biomerieux und der US-Diagnostikspezialist Quidel als Interessenten gehandelt.

Qiagen-Finanzchef Roland Sackers, der mit dem Vorstand die Thermo-Fisher-Offerte unterstützt hatte, sah das Unternehmen im einem Reuters-Interview vor gut einem Jahr weiter offen für einen möglichen Zusammenschluss. „Grundsätzlich sehen wir schon, dass unsere Industrie weiter konsolidiert“, hatte er gesagt. „Wir glauben zwar sehr stark an unser Wachstumspotenzial, das heißt aber nicht, dass wir uns nicht mögliche Kombinationen anschauen würden, ob sie nicht wertgenerierend sind.“

Neue Fusionsspekulationen beflügeln Diagnostikkonzern Qiagen

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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