17. Nov (Reuters) – Das Militärregime in Myanmar hat am Donnerstag fast 6000 Inhaftierte begnadigt. Unter den Freigelassenen befänden sich vier Ausländer und elf „Prominente“, zitierte der unabhängige Nachrichtendienst Myanmar Now die Militärführung. Die Begnadigungen seien aufgrund eines Nationalfeiertags gewährt worden. Das südostasiatische Land, das früher als Burma bekannt war, gewährt zu diesem Anlass immer wieder Amnestien.
Im Rahmen der Amnestie sei auch Sean Turnell, ein australischer Wirtschaftswissenschaftler und ehemaliger Berater der abgesetzten De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi, frei gekommen, hieß es in dem Bericht weiter. Turnell war wegen Verletzung eines Gesetzes über Staatsgeheimnisse angeklagt worden. Auch Vicky Bowman, eine ehemalige britischer Gesandte, und Toru Kubota, ein japanischer Filmemacher, wurden begnadigt, berichteten Irrawaddy News und BBC Burmese. Bowman war wegen Verstößen gegen das Einwanderungsgesetz, Kubota wegen Aufwiegelung verurteilt worden.
Ob unter den freigelassenen Häftlingen weitere politische Gefangene waren, blieb unklar. Offiziell gibt es in Myanmar keine politischen Häftlinge, Menschenrechtlern zufolge sind es Dutzende. Ein Sprecher der Junta war für eine Stellungsnahme nicht zu erreichen. Das australische und das japanische Außenministerium reagierten nicht sofort auf Anfragen.
Das Militär hatte am 1. Februar vergangenen Jahres geputscht und neben Suu Kyi auch andere Regierungsvertreter sowie die meisten führenden Politiker ihrer Partei der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) festgenommen.
Myanmar – Amnestie für rund 6000 Gefangene
Quelle: Reuters
Titelfoto: Bild von Judith Scharnowski auf Pixabay
Hier findet ihr den aktuellen Livestream zum Thema Web3 NFT Metaverse Talk
