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Mutmaßlicher Spionageballon über Montana irritiert USA und China

Überschrift – Blinken verschiebt wegen Spionage-Ballon China-Reise

Washington/Peking, 03. Feb (Reuters) – US-Außenminister Antony Blinken verschiebt im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballon über den USA eine Reise in die Volksrepublik. Das verlautete am Freitag aus Washingtoner Regierungskreisen. Blinken sollte kommende Woche nach China reisen, wie im November zwischen US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping vereinbart worden war. Der republikanische Senator Tom Cotton hatte nach der Entdeckung des Ballons gefordert, Blinkens Reise abzusagen. Das Pekinger Außenministerium erklärte, es handele sich um einen Ballon für zivile Zwecke wie meteorologische und andere Forschung. China bedauere, dass der Ballon in den US-Luftraum geraten sei. Zuerst berichtete der Sender ABC über eine Verscheidung der Reise.

Der Ballon sorgt inmitten der Bemühungen um verbesserte Beziehungen für Irritationen zwischen den beiden Großmächten. „Die Regierung der Vereinigten Staaten hat einen Überwachungsballon in großer Höhe entdeckt und verfolgt ihn“, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Patrick Ryder. Der Ballon schwebe in einer Höhe weit oberhalb des kommerziellen Flugverkehrs und stelle keine unmittelbare Bedrohung dar. Vertreter der US-Regierung sagten vor Journalisten, man habe von einem Abschuss des Ballons über dem Bundesstaat Montana abgesehen, weil herabstürzende Trümmer ein Risiko darstellten.

Washington/Peking, 03. Feb – Ein mutmaßlicher chinesischer Spionage-Ballon überquert die USA und sorgt inmitten der Bemühungen um verbesserte Beziehungen für Irritationen zwischen den beiden Großmächten. „Die Regierung der Vereinigten Staaten hat einen Überwachungsballon in großer Höhe entdeckt und verfolgt ihn“, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Patrick Ryder. Der Ballon schwebe in einer Höhe weit oberhalb des kommerziellen Flugverkehrs und stelle keine unmittelbare Bedrohung dar. Man stehe in Kontakt mit chinesischen Ansprechpartnern. Der Außenministerium in Peking erklärte, die Situation werde geprüft.

Ein Vertreter der US-Regierung sagte vor Journalisten, man habe von einem Abschuss des Ballons über dem Bundesstaat Montana abgesehen, weil herabstürzende Trümmer ein Risiko darstellten. Der Ballon werde auch von Militärjets aus beobachtet. Das kanadische Verteidigungsministerium bestätigte, ein Überwachungs-Ballon für große Höhen sei entdeckt worden. Zudem werde ein „zweiter potenzieller Zwischenfall“ beobachtet, hieß es ohne weitere Details. Man stehe in engem Austausch mit den USA.

CHINA FORDERT „ANGEMESSENE LÖSUNG“

Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums warnte vor einer Überbewertung: „Ich möchte betonen, dass bis zur Klärung der Fakten Spekulationen und Aufregung nicht hilfreich für die angemessene Lösung des Problems sind.“ Der Vorfall erschwert womöglich die angestrebte Verbesserung der Beziehungen zwischen beiden Ländern. US-Außenminister Antony Blinken will kommende Woche zu einer Reise nach Peking aufbrechen. US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatsoberhaupt Xi Jinping hatten die Visite im November vereinbart. 

Im vergangenen Sommer war es zu Spannungen zwischen beiden Ländern nach dem Taiwan-Besuch der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, gekommen. Seitdem bemühen sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt um eine bessere Kommunikation. Allerdings hat der Chef des US-Geheimdienstes CIA, William Burns, erst am Donnerstag davor gewarnt, die Taiwan-Ambitionen von Xi zu unterschätzen. Im Westen wird befürchtet, China könne militärisch gegen das demokratisch regierte Taiwan vorgehen, ähnlich wie es Russland mit der Ukraine getan hat. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. 

SENATOR FORDERT ABSAGE VON CHINA-REISE

In den USA fielen die Reaktionen zunächst unterschiedlich aus. Senator Marco Rubio, der höchste Vertreter der Republikaner im Geheimdienst-Ausschuss, erklärte, Spionage-Ballons seien zwar beunruhigend, aber nicht überraschend. Der republikanische Senator Tom Cotton rief Blinken dazu auf, seine China-Reise abzusagen. Der Chef des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, kündigte eine Sondersitzung der führenden Mitglieder des Geheimdienst-Ausschusses an.

Die eigentliche, von dem Ballon ausgehende Gefahr wird in den USA offenbar gering eingeschätzt. Der Flugkörper sei mit Blick auf neue Erkenntnisse nur von begrenztem Wert, sagte ein Vertreter der US-Regierung. Der Ballon wird seit seinem Auftauchen über den Aleuten – einer Inselkette zwischen Nordamerika und Asien – seit Tagen vom US-Militär verfolgt. Diese speziellen Ballons bewegen sich in Höhen zwischen 24 und 37 Kilometern. Der China-Experte der Stiftung zur Verteidigung von Demokratien, Craig Singleton, sagte Reuters, dieser Typ Ballon sei während des Kalten Krieges häufig von der Sowjetunion und den USA eingesetzt worden. Es sei eine vergleichsweise kostengünstige Form der Spionage.

Mutmaßlicher Spionageballon über Montana irritiert USA und China

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Oliver Peters auf Pixabay

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