Freitag, April 19, 2024
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Die MPU: Das muss man beachten, wenn der Führerschein entzogen wurde

Der Verlust des Führerscheins kann viele unangenehme Konsequenzen haben. Gerade für Menschen, die beruflich auf das Auto angewiesen sind, ist ein Führerscheinentzug ein echtes Albtraumszenario. In vielen Fällen sind öffentliche Verkehrsmittel keine Alternative. Für Mitarbeiter im Außendienst oder Berufsfahrer ist der Führerschein unverzichtbar.

Trotzdem passiert es tagtäglich, dass Menschen wegen Verkehrsdelikten den Führerschein verlieren. Anders als bei einem zeitweiligen Fahrverbot kann ein Verlust der Fahrerlaubnis ein langwieriges Problem werden. Gerade in Fällen, in denen Alkohol oder Drogen im Spiel waren, wird eine MPU angeordnet.

Diese Untersuchung ist eine Bedingung dafür, den Führerschein wiederzubekommen. Damit alles einwandfrei klappt, muss man sich gut auf die MPU vorbereiten. In diesem Artikel wird die MPU Schritt für Schritt erklärt. So kommt man unbeschadet durch diese aufregende Zeit.

Führerscheinentzug: Was tun, wenn’s passiert ist?

Wer gegen das Gesetz verstößt, bestimmte Ordnungswidrigkeiten begeht oder eine bestimmte Anzahl an Punkten in Flensburg gesammelt hat, kann den Führerschein verlieren. In so einem Fall wird entweder ein Fahrverbot für höchstens drei Monate erteilt oder die Fahrerlaubnis wird ganz entzogen.

Um den Führerschein in solch einem Fall zurückzubekommen, muss man einen Antrag dafür stellen. Nachdem man die Wartefrist erfüllt hat, wird unter Umständen eine MPU angeordnet. Dann muss man zügig handeln und sich um einige Angelegenheiten kümmern, z. B. eine MPU-Vorbereitung.

Ist Führerscheinentzug ein Kündigungsgrund?

Wer keinen Führerschein mehr hat, aber für den Job fahren muss, der kann seinen Arbeitspflichten nicht nachkommen. Deshalb können Arbeitgeber das als Grund für eine Kündigung nutzen. Allerdings gelingt das nicht immer, denn jeder Fall ist unterschiedlich.

Abhängig von den Umständen des Führerscheinverlustes und dem Verhalten des Mitarbeiters zur Schadensbegrenzung kann es sein, dass eine Kündigung nicht durchsetzbar ist. In so einem Fall bleibt der Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt und die Aufgaben müssen entsprechend angepasst werden, bis die Fahrerlaubnis wieder erteilt wurde.

Das erwartet einen bei der MPU

MPU, diese Abkürzung lernen viele bereits in der Fahrschule kennen und fürchten. Sie steht für die medizinisch-psychologische Untersuchung. Dabei wird festgestellt, ob jemand dafür geeignet ist, ein Fahrzeug im Straßenverkehr zu führen. Wer bei bestimmten Delikten gefasst wurde oder durch negatives Verhalten aufgefallen ist, wird zu dieser Untersuchung aufgefordert.

Viele Fahrer fürchten sich vor der MPU, weil sie nicht so recht wissen, was sie dabei erwartet. Das Ziel der Untersuchung ist es, zu zeigen, dass man seit dem Verlust der Fahrerlaubnis an sich gearbeitet hat und deshalb verantwortungsvoller geworden ist. Es ist die Bewährungsprobe für den Straßenverkehr.

Die Untersuchung einfach erklärt

Damit die MPU positiv verläuft, muss man die Situation ernst nehmen und sich umfassend vorbereiten. Wenn man sich Mühe gibt, kann man schon bald wieder mit dem Auto unterwegs sein.

Hier muss man selbst organisieren

Nach der Anordnung der MPU liegt der Rest in den Händen des Antragstellers. Man muss eine Untersuchungsstelle finden und einen Termin vereinbaren. Vorher kann man sich über Infomaterialien und Veranstaltungen über den Ablauf schlaumachen. 

Bevor man den Termin vereinbart, sollte man ein Seminar zur Vorbereitung besuchen oder sich anderweitig bereit machen. Die Kosten für die Untersuchung bezahlt man selbst. Der Preis unterscheidet sich von Stelle zu Stelle und hängt auch von den medizinischen Untersuchungen ab.

Das passiert bei der MPU

Bei der MPU wird man in drei verschiedenen Bereichen geprüft. Der erste Teil ist eine Untersuchung der Gesundheit. Anschließend wird die körperliche Leistung getestet. Hier geht es um die Belastbarkeit in stressigen Situationen und die Reaktionsfähigkeit des Antragstellers. Diese Fähigkeiten benötigt man auch im Straßenverkehr, deshalb werden sie hier überprüft.

Der letzte Teil der MPU ist ein psychologisches Gutachten. Dazu spricht man für etwa eine Stunde mit einem Psychologen. Dieser gibt anschließend eine Einschätzung darüber ab, wie sich das Verhalten inzwischen verändert hat und ob man sich die zweite Chance verdient. Hierbei muss man seinen Prozess authentisch darstellen. Unehrliche Antworten führen hier nicht zum Erfolg. Deshalb sollte man sich genug Zeit für die Vorbereitung nehmen und sich mit seinen Taten auseinandersetzen.

Titelbild/ Bildquelle: Bild von José Manuel de Laá auf pixabay

Autor: Fabian Wölz

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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