Donnerstag, März 28, 2024
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Montenegros pro-westlicher Präsident Djukanovic stellt sich der Wahl

Podgorica, 19. Mrz – In Montenegro haben am Sonntag Präsidentenwahlen begonnen. Gegen den pro-westlichen Amtsinhaber Milo Djukanovic tritt dabei mit Andrija Mandic ein Herausforderer an, der eine engere Verbindung des Nato-Staats zum benachbarten Serbien sowie zu Russland favorisiert. Auch Jakov Milatovic, ein europafreundlicher Ökonom, geht gegen Djukanovic ins Rennen. Der Amtsinhaber hat in dem kleinen, einst zum ehemaligen Jugoslawien gehörenden Adria-Land seit 33 Jahren politische Führungspositionen bekleidet. Seine Gegner werfen ihm und seiner Mitte-Links-Partei DPS Korruption sowie Verbindungen zur organisierten Kriminalität vor. Der Präsident und die DPS weisen dies zurück. 

Montenegro steckt seit längerem in einer politischen Krise, in der es wiederholt zu Misstrauensvoten sowie zu Auseinandersetzungen zwischen dem Präsidenten und Abgeordneten kam. Erst am Donnerstag löste Djukanovic das Parlament auf und setzte vorgezogene Parlamentswahlen für den 11. Juni an. Das Ergebnis der Präsidentenwahl könnte also auch den Ausgang der Parlamentswahl beeinflussen. Sollte bei der Abstimmung am Sonntag keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent gewinnen, kommt es am 2. April zur Stichwahl. 

Montenegro hat nur rund 620.000 Einwohner und ist weitgehend von Tourismus-Einnahmen abhängig. Das Land gehört zu den sechs in die EU strebenden Westbalkan-Staaten. Die Bevölkerung ist gespalten: Während sich die Mitglieder einer Bevölkerungsgruppe als Montenegriner betrachten, identifizieren sich andere als Serben und lehnen die 2006 erklärte Unabhängigkeit von dem Nachfolgestaat Jugoslawiens, Serbien und Montenegro, ab. 2017 trat Montenegro der Nato bei, nachdem es ein Jahr zuvor einen Putschversuch gegeben hatte. Die Regierung machte dafür russische Agenten und serbische Nationalisten verantwortlich. Die Regierung in Moskau hat dies als absurd zurückgewiesen.

Am Sonntag schließen die Wahllokale um 20.00 Uhr. Erste Hochrechnungen werden rund zwei Stunden später erwartet.

Montenegros pro-westlicher Präsident Djukanovic stellt sich der Wahl

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von jorono auf Pixabay

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