Seoul, 09. Aug (Reuters) – In Südkorea sind nach sintflutartigen Regenfällen mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. In Teilen der Hauptstadt Seoul verzeichneten Meteorologen sogar die höchsten Niederschlagsmengen seit Jahrzehnten. Hunderte Gebäude wurden beschädigt, die Stromversorgung brach teilweise zusammen, Erdrutsche wurden ausgelöst und Straßen überschwemmt, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Hunderte Menschen mussten aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Die Katastrophenschutzzentrale rief die höchste Alarmstufe aus. Der Wetterdienst KMA gab eine Warnung für den Großraum Seoul mit seinen 26 Millionen Bewohnern aus sowie für Teile nahe gelegener Provinzen. Es wurde damit gerechnet, dass der Starkregen im Landeszentrum noch bis mindestens Mittwoch anhält.
Mindestens neun Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt, sieben weitere wurden vermisst. Zahlreiche Betroffene wurden in Schulen, Turnhallen und anderen Gemeindeeinrichtungen untergebracht. Die 31-jährige Büroangestellte Lim Na Kyung schilderte der Nachrichtenagentur Reuters, wie das Wasser am Montagabend in das Gebäude eindrang, in dem sie sich aufhielt. Sie sei sich vorgekommen wie in dem Film „Titanic“ von 1997. „Ich musste immer höher und höher gehen, weil das Gebäude in rasantem Tempo unterging“, sagte die zweifache Mutter. Sie sei mit 40 anderen Menschen festgesessen. Die Nacht habe sie schließlich in einem Pilates-Zentrum im vierten Stock verbracht.
Obwohl es in Südkorea im Sommer häufig zu heftigen Regenfällen kommt, seien ein solch starker Anstieg der Niederschläge und häufige sintflutartige Regenfälle nicht ohne den Klimawandel zu erklären, sagte ein Vertreter des Wetterdienstes, der namentlich nicht genannt werden wollte. Das Phänomen trete aufgrund der durch die Erderwärmung verursachten längeren Sommer immer häufiger auf.
Mindestens acht Tote nach sintflutartigem Regen in Südkorea
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