Freitag, Oktober 4, 2024
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Metall-Tarifstreit geht weiter – letzter Einigungsversuch

Frankfurt, 08. Nov (Reuters) – Arbeitgeber und Gewerkschaft haben sich im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie auch in der vierten Runde nicht geeinigt. Im Bezirk Baden-Württemberg endeten die Gespräche am Dienstag ohne Ergebnis, erklärten die Gewerkschaft IG Metall und der Arbeitgeberverband Südwestmetall nach der Verhandlung in Böblingen. „Es gibt vor allem keinen Schritt, der uns in Richtung eines Ergebnisses führt“, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Bezirksleiter Roman Zitzelsberger. „Das ist erschreckend, weil wir damit unumstößlich auf eine weitere Eskalation in der Tarifrunde zusteuern.“ Auch in den gleichzeitig laufenden Verhandlungen in Bayern gingen die Tarifparteien ohne Annäherung auseinander.

Die IG Metall will in dem Bezirk, der früher häufig Pilotabschlüsse erzielte, in Absprache mit dem Gewerkschaftsvorstand am 17. November einen letzten Einigungsversuch unternehmen, ehe die Streiks zeitlich ausgeweitet würden. Dazu müsse es aber bis zum kommenden Montag ein Signal der Arbeitgeberseite geben, über eine prozentuale Erhöhung verhandeln zu wollen, erklärte Zitzelsberger. Bisher gebe es nur vage Andeutungen. Ein weiteres Angebot müsse auf den Tisch. „Die Uhr tickt“, drängte er den Tarifpartner. Die zeitlich befristeten Warnstreiks gehen unterdessen weiter. 

Die Gewerkschaft hatte mit massiven Warnstreiks von einigen Hunderttausend Beschäftigten bundesweit Druck gemacht für ihre Forderung nach acht Prozent mehr Lohn für die 3,8 Millionen Beschäftigten der Branche. Die Arbeitgeber boten bislang eine pauschale Erhöhung um 3000 Euro netto bei einer Laufzeit von 30 Monaten an. Beide Seiten argumentieren mit der hohen Inflation und der bevorstehenden Wirtschaftskrise. Während die Gewerkschaft auf hohe Gewinne und eine gute Auftragslage vieler Unternehmen verweist, warnen die Arbeitgeber vor einer Überforderung vieler kleinerer unter Druck stehender Betriebe.

„Wir stehen vor einer Krise, wir müssen die Krise gemeinsam bewältigen“, appellierte der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, Harald Marquardt. Die Unternehmen könnten nicht allein für Inflationsausgleich sorgen, auch die Beschäftigten müssten sich daran beteiligen und der Staat mithelfen. „Auch wir haben den Willen, zum 17. November zum Abschluss zu kommen, auch wenn wir aktuell noch meilenweit voneinander entfernt sind.“ Dafür müsse sich die IG Metall aber bewegen in der Frage der Laufzeit – die Gewerkschaft fordert die tabellenwirksame Erhöhung für zwölf Monate. „Die Laufzeit ist der Stellhebel, über den wir auch etwas für die Tabelle hinkriegen können.“ Auch eine Differenzierung nach der Lage der einzelnen Unternehmen fordert die Arbeitgeberseite weiter.

Metall-Tarifstreit geht weiter – letzter Einigungsversuch

Quelle: Reuters

Titelfoto: Bild von Janno Nivergall auf Pixabay

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